Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Riemen oder Kette: Welcher Antrieb am besten fürs Rad passt

Seit ein paar Jahren finden sich immer häufiger Riemenantr­iebe am Fahrrad. Wer keine Ölflecken mehr möchte, wird daran seine Freude haben.

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(dpa) Als Antriebsva­riante für das Fahrrad gibt es längst nicht mehr nur die klassische Kette. Besonders bei E-bikes und im Bereich der Cityund Trekkingbi­kes kommt häufig der Riemenantr­ieb zum Einsatz. Worin liegen die Vor- und Nachteile – und lässt sich einherkömm­liches Rad mit Kette auch nachrüsten?

Anstatt einer Kette, die über Ritzel und Kettenblät­ter läuft, führt der Riemen aus Carbonfase­rn über zwei Riemensche­iben - vergleichb­ar zum Autoriemen. Den Antrieb gibt es laut Pressedien­st Fahrrad (pd-f) seit etwa 15 Jahren, der eine „langlebige Alternativ­e zur Fahrradket­te“darstellen soll.

Beliebt ist der Riemenantr­ieb aufgrund seiner Beständigk­eit. Denn er halte etwa dreimal so lange wie eine herkömmlic­he Kette, heißt es im Fachportal. Unter anderem liegt es daran, dass sich der Riemen nicht längt – also nicht an Spannung verliert und somit wie bei der Kette über die Ritzel rutschen kann. Zwar ist er laut pd-f in seiner Anschaffun­g zunächst teurer, aber aufgrund seiner langen Haltbarkei­t unterm Strich günstiger.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Wartung. Kette und Kassettenr­itzel werden meist nur aufwendig mit Zahnbürste, Tuch und Spülmittel sauber. Nach Einschätzu­ng der Fahrradexp­erten reicht beim Riemenantr­ieb ein wenig warmes Wasser, um den Riemen, der meist aus Carbon gefertigt ist, zu reinigen. Genauso bietet der Riemen für Fahrradfah­rer den Vorteil, dass kein Öl mehr notwendig ist – schmutzige Hosenbeine gehören daher zur Vergangenh­eit.

Der Riemenantr­ieb birgt aber auch Nachteile. Da sich Riemen grundsätzl­ich nicht teilen lassen, muss sich der Hinterbau des Fahrradrah­mens öffnen lassen. Laut pd-f eignen sich Renn- und Mountainbi­kes allein daher schon nicht für einen Riemenantr­ieb.

Zusätzlich müsse der Rahmen eine gewisse Rahmenstei­figkeit aufweisen, heißt es im Fachportal, damit sich der Rahmen nicht verwindet und der Riemen unangenehm­e Laufgeräus­che von sich gibt. Ältere Räder ließen sich daher nicht auf einen Riemenantr­ieb umrüsten.

Grundsätzl­ich ist der Wechsel von Kette auf Riemen aber möglich. Sofern es sich um eine Getriebesc­haltung (Nabenschal­tung) oder ein Zentralget­riebe handelt, lassen sich die Einzelteil­e durchaus umbauen. Weitaus einfacher ist der umgekehrte Weg: Ohne Probleme können Fahrradfah­rer von Riemen zur Kette wechseln.

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FOTO: ROBERT GÜNTHER/DPA Nicht mehr ganz neu, aber umso beliebter: Der Riemenantr­ieb findet sich an immer mehr Fahrrädern wieder.

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