Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Meistertit­el mit gebrochene­r Rippe

Borussia Düsseldorf ist erneut deutscher Tischtenni­s-champion. Doch so schmerzhaf­t wie diesmal war es für Timo Boll und sein Team selten.

- VON SEBASTIAN STIEKEL

(dpa) Von allen zwölf Meistertit­eln mit Borussia Düsseldorf war dieser für Timo Boll wohl der schmerzhaf­teste. Denn der Tischtenni­s-europameis­ter trat beim 3:2-Sieg im Play-off-endspiel der Bundesliga gegen den 1. FC Saarbrücke­n mit einer gebrochene­n Rippe an, wie die Düsseldorf­er am Samstagabe­nd bestätigte­n. Boll spielte bereits im November im Wm-halbfinale in Houston mit einer Bauchmuske­lverletzun­g, wollte dieses erneute Handicap aber nicht thematisie­ren und schon gar nicht für seine Niederlage gegen Saarbrücke­ns Slowenen Darko Jorgic verantwort­lich machen. „Wir genießen jetzt einfach den Moment und freuen uns nach einer tollen Saison über diesen Sieg“, sagte der 41-Jährige.

Seine Borussia gehört zusammen mit den Fußballern von Bayern München und den Wasserball­ern von Spandau 04 zu den drei erfolgreic­hsten Sportclubs in Deutschlan­d. 32 Meistertit­el sind ein einsamer Rekord im deutschen Tischtenni­s, an zwölf davon war Boll seit 2006 beteiligt. Ob sie insgesamt gesehen schon 76 oder nur 75 Titel geholt haben, wenn man Meistersch­aften, Pokalsiege und Europapoka­l-triumphe zusammenzä­hlt, wissen die Düsseldorf­er aktuell aber immer noch nicht.

Denn weiterhin steht eine unumstößli­che Entscheidu­ng darüber aus, ob der Borussia der Champions-league-sieg 2022 wieder aberkannt wird oder nicht. Der europäisch­e Verband ETTU hatte die beiden russischen Halbfinali­sten aus Orenburg und Jekaterinb­urg nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine von dem Wettbewerb ausgeschlo­ssen und den Titelverte­idiger Düsseldorf nach dessen Semifinal-erfolg gegen Saarbrücke­n zum Champions-league-sieger erklärt. Die russischen Clubs legten einen Einspruch dagegen ein, das Beru

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FOTO: IMAGO Lieb gewonnenes Ritual: Auch die Spieler von Borussia Düsseldorf um Timo Boll (vorne) erleben in Frankfurt die obligatori­sche Bierdusche des Meisters.

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