Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
500 Fans feiern Fortuna Düsseldorf beim Trainingsauftakt
Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Corona-pandemie trainierte der Zweitligist wieder vor Zuschauern. Sportvorstand Klaus Allofs zeigt Zuversicht.
Die Kulisse wirkte fast schon zu malerisch. Strahlender Sonnenschein flutete die Nebenkampfbahn der Düsseldorfer Arena, und 500 Fans, fast ausnahmslos in Trikots oder T-shirts der Fortuna gekleidet, applaudierten frenetisch. Dabei hatten die Profis des Zweitligisten noch gar nicht mehr getan, als nur den Platz zum Trainingsauftakt zu betreten. „Das hat uns schon gefehlt“, sagte Trainer Daniel Thioune. „Wir wussten ja schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt, vor Zuschauern zu trainieren.“
Sportvorstand Klaus Allofs hatte ebenfalls einiges zu unterschreiben und zu plaudern. Und er blieb keine Antwort auf die erwartbare Frage nach Transfers schuldig. „Ich kann sagen, dass wir auf jeden Fall noch etwas tun werden“, gab der 65-Jährige zu Protokoll. „Vielleicht passiert ja schon in dieser Woche etwas. Wir sind mehr als nur in den Startlöchern, wir möchten am liebsten loslaufen.“
Sehr hilfreich wäre dabei, wenn die Düsseldorfer einen ihrer geplanten Abgänge schnell über die Bühne brächten. Dawid Kownacki und Nana Ampomah, beide zuletzt an
Lech Posen beziehungsweise Royal Antwerpen ausgeliehen, sollen den Klub am besten verlassen, um Mittel für Verpflichtungen freizumachen. Denn der Aufsichtsrat Fortunas möchte erst sehen, dass Geld hineinkommt, bevor mehr ausgegeben wird. Allofs bestätigte das: „Da wir uns derzeit außerhalb unseres Budgets bewegen, müssen wir die Zustimmung des Aufsichtsrats haben.“
Ebenso wie die für Auswahlteams ihrer Länder abgestellten Ao Tanaka, Takashi Uchino und Christoph Klarer fehlten Kownacki und Ampomah am Sonntag; während der Pole eine Woche Sonderurlaub wegen der längeren Saison in seiner Heimat bekam, wird Ampomah schon bald beim Team erwartet. „Wir schauen uns Nana auf jeden Fall mal auf dem Platz an“, erklärte Allofs und zeigte ansonsten Zuversicht: „Wir gehen mit sehr viel Elan in die Saison, mit vielen Ideen und Ambitionen.“
Mit dabei bei der ersten Einheit war übrigens Topscorer Khaled Narey, der gern zu einem Erstligisten wechseln möchte. „Khaled hat seinen Wunsch geäußert, und dafür habe ich Verständnis“, meinte der Sportvorstand. „Klar ist aber auch, dass die Rahmenbedingungen für uns stimmen müssen.“Sprich: die
Ablösezahlung, wenn sich denn ein Interessent gefunden hat. „Aber das“, so Allofs, „sind alles keine Themen, die Unruhe hineinbringen könnten. Wir haben noch Zeit.“
Die braucht es auch noch bei Jordy de Wijs. Mit dem Spieler, der zuletzt von den Queens Park Rangers ausgeliehen war, sei Fortuna weitgehend klar, berichtete Allofs. Der Niederländer ist demnach bereit, für einen Verbleib bei Fortuna einige finanzielle Abstriche zu machen. Allofs: „Das ist nichts, was ich als nicht zu lösen ansehen würde.“Doch jetzt kommt es eben auf die finanziellen Vorstellungen der Engländer an.