Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Viele Fragezeichen beim Schulneubau
Die Verwaltung kann nach dem Beschluss im Bauausschuss den Neubau der Hamminkelner Grundschule an der Diersfordter Straße verhandeln. Größe und Geld sind die Kernthemen.
Erst war der Schulausschuss an der Reihe, dann ging der Bauausschuss in die Tiefe beim Thema Neubau der Grundschule Hamminkeln an der Diersfordter Straße. Dass die moderne Schule den alten Bau an der Bislicher Straße ersetzen soll, ist nach der vergangenen harten Debatte klare Sache. Doch zwischenzeitlich sind die Baupreise davongaloppiert und die knappen Finanzmittel begrenzen nun Wünsche, Raumprogramm und Standards.
Kritiker des Projekts wie die FWI sehen ihre Bedenken bestätigt, doch das Schiff fährt und hält Kurs auf Neubau. Wohin genau und in welchem Kostenrahmen, weiß man nicht, hier muss jedenfalls nachnavigiert werden. Im Bauausschuss hat die Politik nun den Weg frei gemacht für konkrete Verhandlungen zum Neubau. Die Verwaltung muss nun das Beste herausholen in den Gesprächen mit potenziellen Unternehmen. Sogar die Tür scheint nun offen, eventuell gar nicht zu bauen, wie es hießt.
Chef-techniker Bernhard Payer will sich an der Methode Mehrhoog orientieren, wo die Räume in Clustern für die vier Grundschuljahre angeordnet sind und mit einem Generalunternehmer gearbeitet wurde. Man habe bei diesem Verfahren viel Knowhow gewonnen und sehe einem Bieter- und Ausschreibungsverfahren positiv entgegen. Anfang nächsten Jahres könne der Baubeginn sein. Doch es gibt noch viel Arbeit.
Das Raumprogramm ist von 7500 auf rund 7000 Quadratmeter NettoRaumfläche geschrumpft worden. Dazu kommt die Zweifachturnhalle mit 1440 Quadratmetern Nutzfläche. Der Ganztag wird ins Schulgebäude integriert.
Doch wie viel sind diese Pläne wert? Auf den Ausgang der preislichen Reise wollte sich niemand festlegen. Deshalb sendete Bürgermeister Bernd Romanski den Politikern zwei „Botschaften“: Er sehe eine „verschärfte Marktentwicklung“, vor allem sei „die Preisentwicklung nicht absehbar“, und es gehe kostenmäßig um „mögliche Standards“. In Richtung Befürworter eines alternativen Standorts der bestehenden Grundschule sagte er, dass dies auch für einen oft debattierten „Umbau im Bestand“gelte. Ohnehin werde heute eine „Preisgleitklausel“verlangt. Mit einem Festpreis sei kaum zu rechnen. Viele Unbekannte also in der derzeitiverteilt. Einen Überblick hat es bisher nicht gegeben.
Lösung Das Prüfergebnis überraschte die Verwaltung. Ob alle Hindernisse nötig sind oder Sichtverhältnisse an bewachsenen Bereichen verbessert werden müssen oder Bodenwellen Schranken ersetzen können, soll nun flächendeckend geprüft werden – eine Frage des Einzelfalls. Es gibt einen Zeitplan, ob der eingehalten werden kann, hängt auch von der Personallage ab. Das Technische Dezernat hat es schwer, Stellen zu besetzen. gen Rechnung. Die Folge ist, dass sich Größen- und Kostenangaben erst konkret aus Verhandlungen mit Bauunternehmen ergeben können.
Unterdessen wird an der Ludgerischule in Dingden die Übermittagsbetreuung fortgesetzt. Eigentlich setzt Hamminkeln auf den Offenen Ganztag. Doch das wünschen nicht alle Eltern. Der Erfolg in Dingden mit der Übermittagsbetreuung führte im Schulausschuss zu dem einstimmigen Beschluss, die Ausnahme zuzulassen und den Vertrag mit dem in Dingden zuständigen Träger um ein Jahr zu verlängern. Dabei handelt es sich seit 2021 um den Förderverein der Schule. Die Zahlen bestätigen das Angebot. Für das nächste Schuljahr liegen 53 Anmeldungen für die Betreuung über Mittag vor, alle angemeldeten Kinder werden aber keinen Platz bekommen. Am Anfang waren es 25 Kinder, im nächsten Schuljahr 33, von denen vier auf der Warteliste standen.
Der Förderverein hat in den sozialen Medien und per Mail die Eltern auf das Problem hingewiesen und bittet sie zu überdenken, ob ihr Kind tatsächlich die Übermittagsbetreuung benötigt. Er hofft auf den freiwilligen Verzicht einiger Eltern. Falls das nicht klappt, müssten die Plätze verlost werden.
In der Stadt Hamminkeln gibt es nur an der Ludgerischule in Dingden eine Übermittagsbetreuung. Hier hatten die Eltern sich immer wieder gewünscht, die Kinder nicht wie im Offenen Ganztag jeden Schultag bis mindestens 15 Uhr betreut zu wissen, sondern nur bis maximal 13.20 Uhr. Darüber hatte es Diskussionen in der Politik gegeben, die sich aber dem Elternwunsch nicht verschließen wollte. Denn in Dingden liegt die Zahl der Kinder, die den Offenen Ganztag besuchen, bei 22 Prozent (56 Kinder) und ist damit mit am niedrigsten im Stadtgebiet.