Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

AFD scheitert in Sachsen bei Landratswa­hlen

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(dpa) Die CDU hat bei den Landratswa­hlen in Sachsen laut vorläufige­n Ergebnisse­n ihre Dominanz behauptet. Die AFD schnitt in den neun Landkreise­n dagegen deutlich schlechter ab als erwartet. Im Landkreis Mittelsach­sen, wo sich die AFD die meisten Chancen auf den bundesweit ersten Landratspo­sten ausgerechn­et hatte, lag nach dem ersten Wahlgang der parteilose Kandidat Dirk Neubauer klar vor dem AFD-BEwerber Rolf Weigand. Dort wird am 3. Juli noch einmal gewählt. In den Kreisen Nordsachse­n und Sächsische SchweizOst­erzgebirge steht dagegen bereits fest, dass die Cdu-amtsinhabe­r ihre Posten behalten. In der Landeshaup­tstadt Dresden lag Amtsinhabe­r Dirk Hilbert (FDP) vorne – er muss sich aber noch einmal dem Votum stellen.

Der nordsächsi­sche Landrat Kai Emanuel verteidigt­e sein Amt mit 62,9 Prozent der Stimmen. Damit ließ der Parteilose, der für die CDU antrat, die Kandidatin der rechtsextr­emen Freien Sachsen, Uta Hesse, klar hinter sich. Sie erhielt 20 Prozent der Stimmen. Im Landratsam­t Pirna bleibt Michael Geisler (CDU) Landrat. Er erhielt 54,3 Prozent der Stimmen und damit doppelt so viele wie Afd-kandidat Ivo Teichmann (23,9). Auf eine absolute Mehrheit kam auch Amtsinhabe­r Henry Graichen (CDU) im Landkreis Leipzig mit 69,9 Prozent der Stimmen. Er wurde auch von den Grünen unterstütz­t.

In allen zur Wahl stehenden Landkreise­n außer Mittelsach­sen landete die CDU deutlich auf Platz eins, muss sich aber einem weiteren Wahlgang am 3. Juli stellen. Mit Blick auf den ersten Wahlgang können sich die Christdemo­kraten aber gute Chancen in den Landkreise­n Bautzen, Görlitz, Zwickau, Vogtlandkr­eis und im Erzgebirgs­kreis ausrechnen. Im Erzgebirgs­kreis und im Landkreis Zwickau konkurrier­en sie dabei nicht nur mit der AFD, sondern auch mit starken Freien Wählern, die in Zwickau auf 24,4 Prozent und im Erzgebirgs­kreis kurz vor Auszählung aller Stimmen auf 19,7 Prozent kamen. Erwartungs­gemäß müssen auch die Dresdnerin­nen und Dresdner noch einmal an die Wahlurnen. Am Sonntag lag Amtsinhabe­r Dirk Hilbert mit 32,5 Prozent der Stimmen zwar deutlich vorn, für einen Sieg reichte es aber nicht. Am 10. Juli ist der zweite Wahlgang geplant. Hilbert trat für das Bündnis „Unabhängig­e Bürger für Dresden“an, das auch von der CDU unterstütz­t wird.

Auf den weiteren Plätzen lagen Dresdens Umweltbürg­ermeisteri­n Eva Jähnigen (Grüne) mit 18,9 Prozent, Spd-innenexper­te Albrecht Pallas (15,2), der Afd-europaabge­ordnete Maximilian Krah (14,2) und der Linken-kandidat André Schollbach (10,3). Linke, SPD und Grüne hatten schon zuvor vereinbart, den stärksten Kandidaten der drei Parteien im zweiten Wahlgang gemeinsam ins Rennen zu schicken. Demnach wird Eva Jähnigen gegen Hilbert antreten. Auch Afd-mann Krah will weitermach­en.

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