Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Menschen spenden Blut aus moralischen Gründen
(kna) Jeder fünfte Mensch in Deutschland hat laut einer Erhebung bereits Blut gespendet (20 Prozent). Doch nur sechs Prozent tun dies regelmäßig, wie die am Montag veröffentlichte repräsentative Studie des Versicherungsunternehmens Clark in Zusammenarbeit mit Yougov zum Weltblutspendetag am heutigen Dienstag ergab.
Einer der wichtigsten Gründe für das Blutspenden ist dabei der Wunsch, der Allgemeinheit zu helfen (48 Prozent) oder Organisationen wie die Deutsche Knochenmark-spenderdatei zu unterstützen (28 Prozent). Finanzielle Anreize spielen nur für 18 Prozent eine Rolle, wie es hieß. Auch bei denjenigen, die bisher noch kein Blut gespendet haben, ist demnach prinzipielles Interesse erkennbar: Immerhin 19 Prozent von ihnen könnten es sich grundsätzlich vorstellen. Das gilt vor allem für die 18- bis 34-Jährigen (25 Prozent). Bei Personen ab 55 Jahren liegt die Bereitschaft zur ersten Blutspende nur noch bei 14 Prozent. Dagegen hat fast jeder fünfte Mensch in Deutschland (18 Prozent) laut der Studie noch nie Blut gespendet und kann es sich auch in Zukunft nicht vorstellen. Auch der Einfluss der Corona-pandemie auf die Blutspendebereitschaft ist immer noch spürbar: Fünf Prozent gaben an, vor der Pandemie Blut gespendet zu haben, seither jedoch nicht mehr. In Deutschland werden jeden Tag rund 15.000 Blutspenden benötigt, um kranken und verletzten Menschen zu helfen. Der Bedarf an Spenderblut steigt stetig.
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-umfrage von Yougov Deutschland unter 1002 Personen von Mitte März. Die Ergebnisse wurden demnach gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.