Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
SPD sieht in Südumgehung ein „Jahrhundertbauwerk“
(jok) Weißer Sicherheitshelm, orangefarbene Warnweste und festes Schuhwerk – Ulla Hornemann ist perfekt ausgestattet für den Gang über die Baustelle der Südumgehung. Die Weseler Spd-ratsfrau stapft zusammen mit weiteren sieben Genossen durch den Sand und Matsch hinter der Schillwiese, geführt von Oberbauleiter Roger Nebelo und Tristan Berkels, dem Bauüberwacher von Straßen NRW. Die 71-Jährige bestaunt die gerade entstehenden gigantischen Stahl- und Betonkonstruktionen, die sie „ein Jahrhundertbauwerk“nennt, auf das Wesel schon seit Jahrzehnten warte. Wenige Minuten zuvor wurde den Sozialdemokraten auf Karten gezeigt, wann welche Bauabschnitte angegangen werden.
Die Baustellen-experten erläuterten, dass gerade etwa 20 bis 25 Personen an der neuen B 8-Brücke neben den Gleisen der Bahn bauen, und zeigen, wie die Verkehrsführung später verlaufen wird. Da fällt ihnen Hornemann ins Wort: „Solche Pläne kenne ich schon seit über 60 Jahren, vor allem dieses ,Kleeblatt’.“Mit Kleeblatt meint sie die verschlungenen Auf- und Abfahrten an dem späteren Aufeinandertreffen der aus Dinslaken kommenden B 8 und der B 58 nahe des Lippemündungsraums. Die Sozialdemokratin möchte damit zum Ausdruck bringen, wie lange schon über die Südumgehung diskutiert wurde. Sie könne sich an kein großes Projekt erinnern, das so oft in den politischen Gremien Wesels Thema gewesen sei – und sie muss es ja wissen: Kein anderer ist so lange dabei wie Ulla Hornemann, die seit 40 Jahren Weseler Ratsmitglied ist.
Bisher kannte sie nur die Pläne der Baumaßnahmen, nun läuft sie erstmals selber durch den Trog unter der künftigen B 8 und der Bahntrasse, wo Ende 2028/Anfang 2029 die Autos von der Rheinbrücke aus ohne größere Staus in Richtung A3 fahren sollen. „Wie lange haben wir darauf gewartet?“, fragt Hornemann und stellt erleichtert fest: „Es sieht jetzt sehr gut aus.“
Offenbar hat die Politik in Wesel das Thema auch lange genug und transparent vorbereitet, denn Oberbauleiter Nebelo erklärt, dass bisher alles glatt läuft auf der Baustelle und die Bevölkerung offenbar auch kleinere Beeinträchtigungen hinnimmt – alles in dem Wissen, dass bald vieles besser werden soll.
Schon Ende 2024 dürften das vor allen jene Autofahrer merken, die von der linken Rheinseite aus kommend über die Niederrheinbrücke in Richtung Dinslaken fahren wollen – oder umgekehrt: Diese Anbindung soll in anderthalb Jahren fertig sein, kilometerlange Staus auf der Rheinbrücke dann der Vergangenheit angehören. „Dann kann der Verkehr endlich fließen“, freut sich Hornemann, zieht ihren Helm ab und stellt zufrieden fest: „Die Baustelle in Augenschein zu nehmen, ist doch was völlig anderes, als es immer nur auf Plänen zu sehen.“
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