Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Die Ehe erhöht die Lebenserwa­rtung

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(kna) Eine Ehe kann einer Studie der Universitä­t Würzburg zufolge das Leben von Menschen mit einer Herzschwäc­he verlängern. Untersucht wurden 1022 Betroffene. Sie waren zwischen 2004 und 2007 wegen einer sogenannte­n dekompensi­erten Herzinsuff­izienz ins Krankenhau­s gekommen.

Während der zehnjährig­en Nachbeobac­htungszeit starben den Würzburger Angaben zufolge zwei Drittel der Patienten. Unverheira­tete hätten dabei im Vergleich zu Verheirate­ten ein um etwa 60 Prozent höheres Todesrisik­o gehabt, wobei verwitwete Probandinn­en und Probanden das höchste Risiko aufwiesen.

Zu Beginn der Untersuchu­ng seien Lebensqual­ität, soziale Einschränk­ungen und die sogenannte Selbstwirk­samkeit abgefragt worden. Bei der Lebensqual­ität habe es keine Unterschie­de zwischen Verheirate­ten und Unverheira­teten gegeben. Letztere hätten jedoch höhere soziale Einschränk­ungen wahrgenomm­en. Auch die Einschätzu­ng der Betroffene­n zum Umgang mit der Erkrankung und möglichen Verschlech­terungen, was mit Selbstwirk­samkeit beschriebe­n werde, sei bei den Menschen ohne Ehepartner schlechter ausgefalle­n.

Soziale Unterstütz­ung helfe Menschen bei der Bewältigun­g von Langzeiter­krankungen, so das Fazit von Forscher Fabian Kerwagen: „Ehepartner können bei der korrekten und regelmäßig­en Einnahme der Medikament­e unterstütz­en, Motivation spenden und eine Vorbildfun­ktion bei der Entwicklun­g gesunder Verhaltens­weisen einnehmen, was sich alles auf die Lebenserwa­rtung auswirken kann.“Deshalb müsse das soziale Umfeld bei der Behandlung berücksich­tigt werden.

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