Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kalenderblatt
16.06.1966
Öltanker kollidieren im Hafen von New York
Plötzlich brannte das
Wasser: Als am 16. Juni 1966 zwei Öltanker im Hafen von
New York kollidierten, flossen große Mengen Benzin und Rohbenzin ins Wasser. Das Unglück ereignete sich im Kill Van Kull, einer Wasserstraße im Hafengebiet. Die Crew der unter Us-amerikanischer Flagge fahrenden „Texaco Massachusetts“hatte den Hafen gerade verlassen. Das Schiff war nahezu leer und hatte nur geringen Tiefgang – wegen des starken Windes an diesem Tag war es schwer zu kontrollieren. Die britische „Alva Cape“hatte 130.000 Barrel Naphtha an Bord und war auf dem Weg zum Entladen. Während der Ein- und Ausfahrt in der Wasserstraße Kill Van Kull (Foto) kollidierten die Schiffe. Einer der mit Rohbenzin beladenen Tanks der „Alva Cape“wurde dabei beschädigt. Ein Schlepper geriet in die gefährliche Flüssigkeit und entzündete sie. Von einer Sekunde auf die andere stand die Einfahrt zum New Yorker Hafen in Flammen. Bei der Katastrophe kamen 37 Menschen ums Leben. Die meisten gehörten zur Crew der „Alva Cape“. Vier Besatzungsmitglieder der „Texaco Massachusetts“starben, ebenso mehrere Mitarbeiter auf Schleppern, die den havarierten Schiffen helfen wollten. Neben den vielen Todesopfern gab es fast 100 Verletzte, die mit oft schweren Brandwunden in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Es war die schwerste Schiffskatastrophe, die sich im New Yorker Hafen jemals ereignet hatte. Die „Texaco Massachusetts“konnte repariert werden, sie fuhr noch bis 1995 unter anderem Namen. Die „Alva Cape“war so schwer beschädigt, dass sie beim Versuch, die Ladung zu löschen, erneut explodierte. Sie wurde auf offene See geschleppt und dort versenkt.