Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Neue Ausgabe des Podcasts „Um Gottes Willen“
(los) Die Frage nach ihrem Beruf ist – zugegeben – leicht. „Theologin“, sagt Maria Mesrian. Eine Antwort auf die Frage nach ihrer Berufung ist dagegen schon kniffliger. Nach kurzer Pause schließlich: „Aktivistin“. Als theologische Aktivistin steht die 47-jährige Kölnerin seit geraumer Zeit in der Öffentlichkeit, seit den Finanzund Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche und der Gründung der Reforminitiative Maria 2.0. In einer neuen Folge des Rp-aufwacher-podcasts „Um Gottes Willen“, die ab Sonntag zu hören sein wird, ist sie unsere Gesprächspartnerin.
Maria 2.0 hat bundesweit viele Gesichter, viele engagierte Christinnen und Aktivistinnen. Dennoch gehört Mesrian zu den prominentesten Vertreterinnen der Kirchenbewegung. Ob sie auch eine Feministin ist? Das wurde sie erst mit ihrem kirchlichen Engagement. Denn solange die Kirche Männer und Frauen nicht ebenbürtig behandle, so Mesrian, verstoße sie gegen Menschenrechte. Und das ist nach ihren Worten einfach „nicht duldbar“.
Für Mesrian, die in einer christlich geprägten, liberalen Umgebung aufgewachsen ist, kann die katholische Kirche ihre Werte nicht mehr glaubwürdig vertreten, „weil sie diese Werte in ihrem Innersten verraten hat“. Und das vor allem werde sie „zu Fall“bringen. Mesrians bitteres Resümee: „Diese klerikale Männerkirche hat die Botschaft Jesu nicht verstanden.“
Die neue Folge des Aufwacher-podcasts von „Um Gottes Willen“ist ab Sonntag zu hören.