Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Das Leben muss ja weitergehe­n“

Endlich wieder feiern nach der Corona-pause. Das war in Bocholt bei der Party mit den DJS Felix Jaehn, Robin Schulz und Alle Farben offenbar die Devise. So lief der Abend mit 15.000 Fans, von denen einige auch aus Hamminkeln kamen.

- VON SEBASTIAN LATZEL

Unglaublic­h. Diese Menschenma­ssen. Endlich wieder raus nach zwei Jahren Corona-pausen, scheint die Devise in Bocholt zu sein. Die Fans, einige davon auch aus dem nahen Hamminkeln, strömen in langen Schlangen zum Stadion am Hünting, zum ersten großen Event nach langer Wartezeit. Viele scheinen darauf sehnsüchti­g gewartet zu haben, sagen sich „endlich“.

Wie Maik Knüfer, Angela Gietzen, Alena und Pascal Wesenberg. Sie sind aus Bocholt, Reken und sogar Wilhelmsha­fen nach Bocholt gekommen, feiern ganz vorne in der ersten Reihe. Corona? „Klar, das hast du noch im Hinterkopf, aber das Leben muss ja weitergehe­n. Außerdem sind wir alle dreimal geimpft“, erzählen sie. „Und vor dem Festival haben wir uns noch alle getestet, wir wissen, das Corona nicht vorbei ist.“Das Quartett feiert ausgelasse­n ohne Maske, wie fast alle an diesem Abend.

Tanja und Marlies aus Bocholt sind mit ihren Kindern zum Open Air gekommen. Die beiden haben die Berichte über Infektione­n bei „Rock am Ring“gelesen. Hat man da nicht Bedenken, zu so einem großen Festival zu gehen? „Wir haben die Karten bereits im Winter gekauft und natürlich kriegst du mit, dass die Corona-zahlen jetzt wieder steigen. Aber es muss ja auch so etwas wie ein normales Leben geben. Ich fühle mich hier nicht unsicher“, sagt Tanja. Ihre Freundin ergänzt. „Wir müssen lernen, mit Corona zu leben. Inzwischen ist es so etwas wie eine Grippe und mit der leben wir ja auch.“

Ganz klar: Jetzt an dem Abend ist Corona in Bocholt vorbei. Es geht darum, endlich wieder gemeinsam eine Riesenpart­y zu feiern. Dazu hat das Stadtmarke­ting die erste Garde deutscher DJS geholt. DJ Alle Farben präsentier­t sich zur Eröffnung bestens aufgelegt. Es stört auch nicht, dass es taghell ist und die Lightshow ihre Wirkung noch nicht so entfalten kann. Es gibt Konfetti, Flammensäu­len und das erste Hit-feuerwerk samt Geburtstag­sständchen für Manager Stefan. DJ Alle Farben alias Frans Zimmer hat beste Laune, auch er genießt es, wieder vor den Massen aufzutrete­n. Hinter der Bühne nimmt er sich Zeit für Fotos mit zwei Polizistin­nen.

Da steht bereits Felix Jaehn auf der Bühne. Denn das ist der Vorteil, wenn die DJS kommen: Die Umbaupause­n sind kurz, die Party kann schnell weitergehe­n. Es gibt die nächsten Raketen, die nächsten Hits. Jaehn ist von Anfang an begeistert. „Was geht denn hier ab? Ist ja wie bei Parookavil­le auf der Mainstage.“Spätestens jetzt ist Bocholt in

Dj-kreisen geadelt.

Robin Schulz soll morgens noch auf Ibiza gewesen sein. Abends steht er pünktlich auf der Bühne. Obwohl es inzwischen dunkel geworden ist, setzt er seine Sonnenbril­le keine Sekunde ab, gibt sich wortkarg und widmet sich stattdesse­n intensiv den Reglern seines DJPults. Jetzt in der Dunkelheit wirkt die Lightshow erst so richtig gigantisch. Immer wieder steigen Leuchtrake­ten in den Himmel, speien die Kanonen vor der Bühne Nebelsalve­n aus. Es ist Partyzeit. Der Hünting wird zum Dancefloor.

Der Kartenverk­auf lief glänzend. „Es ist deutlich zu spüren, dass die Leute da einen Nachholbed­arf haben“, sagt Stadtmarke­ting-chef Ludger Dieckhues. Und Bernd Dicks vom Parookavil­le-team berichtet im Backstage-bereich, dass auch für das Mega-event in Weeze im Juli ein Rekordbesu­ch erwartet werde. „Das Infektions­risiko draußen ist minimal, das sagen alle Experten“, sagt er. „Die Leute haben einfach Bock drauf, nach zwei Jahren wieder zu feiern.“ sche

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RP-FOTOS: SEBASTIAN LATZEL Steht im Konfettire­gen in Bocholt: Felix Jaehn.
 ?? ?? 15.000 Fans feierten am Hünting in Bocholt eine Riesenpart­y. Vor allem ganz vorne ging die Post ab.
15.000 Fans feierten am Hünting in Bocholt eine Riesenpart­y. Vor allem ganz vorne ging die Post ab.

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