Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Katholiken demonstrieren ihren Glauben
Die Pfarrei St. Vincentius feierte ihren Fronleichnamsgottesdienst im Dinslakener Burgtheater. Anschließend fand eine Prozession der Gläubigen statt, deren Ziel das St.-vinzenz-krankenhaus war.
(cor) Die Sonnenstrahlen fielen am Donnerstagmorgen von einem strahlend blauen Himmel ins Burgtheater, als die Gläubigen, die sich hier zum Fronleichnamsgottesdienst versammelt hatten, das Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“anstimmten – und ein wenig fühlte es sich in diesem Moment auch so an. Es war der Auftakt zu einem schön und feierlich gestalteten Gottesdienst, der von einem kleinen Chor und einer Band (Leitung: Stella Seitz und Michael Lex) musikalisch begleitet wurde. Diesmal war nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause im Anschluss auch wieder die zu Fronleichnam übliche Prozession möglich.
Zentraler Aspekt des Feiertages ist die leibliche Gegenwart Jesu in der Eucharistie, die an Fronleichnam gefeiert wird. Doch Jesu Segen reiche über die Eucharistie hinaus, wie Pfarrer Werner Laslop in seiner Begrüßung deutlich machte: „Jesus ist unser Wegbegleiter, er ist bei uns, egal was geschieht.“Mut machende und hoffnungsvolle Worte, die sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zogen.
Dessen Leitung hatten Pfarrer Laslop und Pastor Thomas Berger spontan für den erkrankten Pfarrer Barthel Kalscheur übernommen. Thomas Berger las aus dem LukasEvangelium von der Speisung der Fünftausend, als Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen mehrere tausend hungrige Menschen mit Essen versorgte. Nach der Mahlzeit waren sogar zwölf Körbe mit Brot übrig.
Pfarrer Laslop nahm diesen Aspekt bei seiner Predigt auf: Bei einer Feier hätte man falsch kalkuliert, wenn zwölf Körbe Brot übriggeblieben wären, an Fronleichnam habe das zu viel eine andere Bedeutung. „Wo Gott wirkt, kommt Fülle ins Leben“, so Laslop, „wir dürfen Gast sein bei Jesus, wir empfangen das göttliche Brot und werden gestärkt für unser Leben.“Der Pfarrer regte an, dass jeder überlegen könne, wem er selbst von dem Brot, das die Gläubigen im Gottesdienst empfangen, mitbringen wolle, wer Unterstützung gebrauchen könnte. „Gottes Fülle ist ein Geschenk für alle, auch für die, die nicht glauben können oder wollen. Gott lädt alle ein, seine Fülle ist grenzenlos“, betonte Laslop.