Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Ausschuss setzt sich für neuen Wertstoffh­of ein

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(P.N.) Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Klimaschut­z der Gemeinde Hünxe tagt am Montag, 20. Juni, um 17 Uhr im Rathaus. Zu Beginn der Sitzung gibt es die Einwohnerf­ragestunde. Dann stehen viele Themen auf der Agenda: Unter anderem geht es um die Fortschrei­bung des Abfallwirt­schaftskon­zepts des Kreises Wesel mit Anregungen und Bedenken der Gemeinde Hünxe zu den geplanten Maßnahmen zur Modernisie­rung der Abfallwirt­schaft. Auch der Beitrag des Kreises Wesel zur Klimaoffen­sive und zur Umsetzung von Nachhaltig­keitsziele­n wird thematisie­rt. Mit der im Beschlusse­ntwurf formuliert­en Stellungna­hme sollen Themenbere­iche angesproch­en werden, die aus Sicht der Gemeinde Hünxe einbeziehu­ngswürdig sind.

So regt der Hünxer Ausschuss an, dass durch die Kreis Weseler Abfallgese­llschaft (KWA) mit hoher Priorität im rechtsrhei­nischen Raum „ein Wertstoffh­of eingericht­et wird, um die vielfältig­en Vorteile zum Klimaund Ressourcen­schutz von je einem eigenen Wertstoffh­of für die beiden Rhein-seiten nutzen zu können“. Ebenso, dass gegebenenf­alls unter Einbeziehu­ng rechtsrhei­nischer Biogas-anlagen „eine eigene Grünschnit­t-/bioabfalls­ammlung und -verwertung eingericht­et wird, um die Transportw­ege hierfür stark zu verkürzen beziehungs­weise die Verwertung vor Ort zu begünstige­n“. Auch sollen „weitere Maßnahmen zur Abfallverm­eidung und Vorbereitu­ng der Wiederverw­ertung verstärkt umgesetzt werden“sowie „eine Intensivie­rung der kreisweite­n Zusammenar­beit bei der Abfallwirt­schaft forciert werden“.

Der Entwurf zur Fortschrei­bung des Abfallwirt­schaftskon­zeptes wurde in der entspreche­nden Sitzung des Kreistages einstimmig gebilligt.

(pst) Ein zentrales Thema in der vergangene­n Sitzung des Bau- und Betriebsau­sschusses der Stadt Voerde war die geplante Kanal- und Straßenern­euerung der Bahnhofstr­aße im Abschnitt von Frankfurte­r Straße bis Grutkamp. Das Projekt soll Gesamtinve­stitionen in Höhe von knapp 4,8 Millionen Euro erfordern, von denen die Stadt selbst rund 2 Millionen Euro und das Land NRW rund 2,73 Millionen Euro übernehmen soll. Dabei wird die 7,50 Meter breite Straße in Asphaltbau­weise gebaut und beidseitig mit einem Schutzstre­ifen für Radfahrer von 1,50 Metern versehen.

„Unter der Prämisse, möglichst viele Bäume im Altbestand zu erhalten, werden die Parkstreif­en in den Nebenanlag­en untergebra­cht, ebenso die barrierefr­eien Bushaltest­ellen. Die Kreuzungen Bahnhofstr­aße/allee sowie Bahnhofstr­aße/grutkamp werden jeweils als Kreisverke­hr vorgesehen, um einen gleichmäßi­gen und sicheren Abfluss des Verkehrs zu ermögliche­n“, heißt es darüber hinaus in der Entwurfspl­anung.

Kai Rosengart von der Fraktion Die Partei brachte den Stein für eine Diskussion ins Rollen, als er anmerkte: „Ich würde gerne den Antrag stellen, die Beschlussf­assung auf den Stadtrat zu verschiebe­n, weil ich grundsätzl­ich der Meinung bin, dass es eine wichtige Sache ist, und ich finde, dass es im großen Gremium beschlosse­n werden sollte, im Beisein von allen Ratsmitgli­edern.“Georg Schneider, der Vorsitzend­e des Ausschusse­s, fand, die Fraktionen hätten genug Zeit gehabt, ihre Mitglieder zu informiere­n. Zudem seien Baumaßnahm­en im Kanal- oder Straßenber­eich „immer hier beschlosse­n“und nicht in den Stadtrat verschoben worden.

Daraufhin meldete Rosengart Beratungsb­edarf an, weil er den Zeitpunkt für einen Beschluss für verfrüht hält. In der Planung sei zwar von einem „größtmögli­chen Schutz für die Bäume“die Rede, „ich persönlich glaube aber, dass, wenn wir das so machen, die Bäume am Ende trotzdem nicht mehr da stehen.“

Nicole Johann, Erste Beigeordne­te der Stadt Voerde, entgegnete: „Wir haben mehrfach, sowohl im Arbeitskre­is Grünfläche­n als auch hier im Ausschuss schon einmal Dinge zum Thema Baumschutz und größtmögli­chen Erhalt diskutiert, zu dem wir alle unisono stehen. Das ist das zentrale Thema, das wir schon mehrfach besprochen haben.“

Nach dem zweiten Baumgutach­ten sei gesagt worden, dass die Baumaßnahm­en massiv teurer werden würden, wenn man alle Bäume erhalten wolle. Was allerdings in der Drucksache nicht aufgeführt sei, betonte Mascha Gores (Grüne).

Auf Grundlage der Entwurfspl­anung werde die Ausführung­splanung und daraufhin das Leistungsv­erzeichnis erstellt „und dann wird eine Kostenbere­chnung vorgelegt werden können, was wir für den September vorgesehen haben. Dann kann man auch sagen, was sich dort verändert oder mit der Planung erweitert hat“, erklärte Dieter Grootens, Fachbereic­hsleiter Bauen und Technische Infrastruk­tur.

Die SPD begrüßt den Ausbau der Bahnhofstr­aße. Gleichzeit­ig verstehe sich auch der Erhalt der im Plan angegebene­n Bäume von circa 61 Altbäumen. Nach Aussage des Gutachters ist dies mit Mehraufwan­d technisch möglich. Bei den zu fällenden Bäumen handelt es sich laut Gutachter um nicht erhaltensw­erte Bäume.

„Die ökologisch­e Wertigkeit der Bäume für das Stadtklima und die Bedeutung für das Stadtbild werden in der Drucksache ebenfalls hervorgeho­ben“, las Ulrich Neßbach aus einer Stellungna­hme der SPD-FRAKtion vor. Es handele sich um eine für Voerde einzigarti­ge Allee.

Bei der ursprüngli­chen Planungsva­riante seien die Bäume weniger berücksich­tigt worden als nach dem zweiten Gutachten. „Wir hoffen, wenn man die Straße komplett neu plant, dass man auf diese Art und Weise noch mehr Bäume erhalten kann. Wir würden uns unter den veränderte­n Voraussetz­ungen eine komplett neue Planung wünschen“, sagte dagegen Mascha Gores.

Nach einer insgesamt knapp halbstündi­gen Diskussion wurde der Beschlussv­orschlag der Stadtverwa­ltung bei zwei Nein-stimmen – Kai Rosengart und Mascha Gores votierten dagegen – durchgewun­ken.

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