Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Emissionsfreie Fernwärme bis 2035
Bis 2035 wollen die Stadtwerke für Duisburg eine emissionsfreie Fernwärmeerzeugung umsetzen. Trotz millionenschwerer Investitionen erwirtschaftete der Energieversorger einen Gewinn von 34,6 Millionen Euro.
Schon jetzt haben die Stadtwerke Duisburg dem eigenen Bekunden nach im Vergleich zum Jahr 1990 ihre Kohlendioxid-emissionen um mehr als 70 Prozent reduziert. 2018 stiegen die Stadtwerke aus der Kohleverstromung aus. Im Jahr 2021 hätten gleich drei Projekte beim Umbau der Energieerzeugung „wichtige Meilensteine“erreicht, teilte der lokale Energieversorger jetzt mit. Dabei geht es um den Bau des neuen Großblockheizkraftwerkes an der Bungertstraße in Hochfeld, die Kräft-wärme-kopplungsanlage (KWK) am Klärwerk in Huckingen sowie um eine Machbarkeitsstudie für Tiefenwärme aus der Erde (Geothermie).
Das Großblockheizkraftwerk soll im Herbst 2022 in Betrieb gehen kann und einen „signifikanten Beitrag zu ressourcenschonender Strom- und Wärmeproduktion leisten“, heißt es in einer Mitteilung. Die Stadtwerke investieren rund 40 Millionen Euro in das Projekt, das Strom für rund 68.000 Haushalte bereitstellen kann. Das Blockheizkraftwerk sei technisch zudem in der Lage, auch anteilig Wasserstoff als Energieträger zu nutzen.
Bei der Kwk-anlage in Huckingen soll mit Hilfe zweier großer Wärmepumpen die Restwärme im bereits geklärten Abwasser genutzt werden, um sie dem Fernwärmenetz zuzuführen. Zur Gesamtanlage gehörten außerdem zwei Blockheizkraftwerksmodule und ein elektrischer Wärmeerzeuger, die an der Bungertstraße gebaut werden. Die Stadtwerke Duisburg investieren rund 20 Millionen Euro in die Anlage, die im Jahr 2024 in Betrieb gehen soll.
Bei der Tiefen-geothermie soll die Wärme aus tiefen Gesteinsschichten soll nutzbar gemacht werden, um die Fernwärmeversorgung in Duisburg nachhaltiger und emissionsärmer zu machen. Im Jahr 2023 soll eine Machbarkeitsstudie vorliegen, aus deren Ergebnis dann konkrete Projekte zur Umsetzung entwickelt werden.
32,9 Millionen Euro haben die Stadtwerke nach eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Versorgungsinfrastruktur investiert. Die Netze Duisburg Gmbh als Tochtergesellschaft und Betreiberin der Versorgungsnetze in Duisburg investierte im Jahr 2021 rund 66,6 Millionen Euro in die Versorgungsinfrastruktur in den Sparten Strom, Gas, Wasser und Fernwärme.
Trotz dieser Investitionen haben die Stadtwerke auch 2021 einen Gewinn in Höhe von 34,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse kletterten um 800 Millionen Euro auf 2,4 Milliarden Euro. Der Grund dafür liege vor allem „in der hohen Dynamik auf dem Energiemarkt und den rasant steigenden Beschaffungspreisen“, so der lokale Energieversorger. Wie berichtet hatten die Stadtwerke die Energiekosten vor allem für Neukunden bereits kräftig erhöht.
1154 Beschäftigte (Stand 31.12.2021) zählte die Belegschaft bei den Stadtwerken und ihren Tochterunternehmen Netze Duisburg, Stadtwerke Duisburg Energiehandel und Stadtwerke Duisburg Metering.
83 Auszubildende (Stand 31.12.2021) beschäftigen die Stadtwerke Duisburg zudem. Für Arbeitsdirektor Axel Prasch ist die Ausbildung im eigenen Haus der beste Weg, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wir konkurrieren auf dem Arbeitsmarkt mit vielen anderen Unternehmen um wenige Fachkräfte“, so Prasch.