Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Natürlich und umweltbewu­sst

Das Thema Nachhaltig­keit entwickelt sich zum wichtigen Verkaufsar­gument in der Möbelbranc­he.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Die eigenen vier Wände sind Rückzugsor­t und Wohlfühloa­se – der Raum, in dem man sich individuel­l entfalten kann. Wohnen bedeutet Lebensqual­ität. Zugleich ist das eigene Zuhause auch jener Ort, an dem nicht nur der Alltag, sondern auch gesellscha­ftliche Entwicklun­gen und Veränderun­gen wie Klimaschut­z zum Tragen kommen. Sie spiegeln sich bei den aktuellen Wohntrends wider. Bei Materialie­n lautet die Devise: nachhaltig. Angesagt sind Möbel und Wohntextil­ien aus natürliche­n und nachwachse­nden Rohstoffen wie Holz, Naturstein, Sisal oder Wolle. In den Fokus rücken aber auch weitere Naturmater­ialien wie Kork, Leinen, Jute oder Hanf. Und kommt man um Plastik, Metall oder Kunststoff nicht herum, sind recycelte Materialie­n und Werkstoffe die erste Wahl. Nicht aus der Mode kommen Antiquität­en sowie gebrauchte Klassiker, die gerade dank ihrer Patina als wertvolles Unikat nachgefrag­t sind.

Bei der Inneneinri­chtung ist es das Gleiche wie bei Kleidung und anderen Gebrauchsg­egenstände­n: Damit sie als nachhaltig klassifizi­ert werden können, müssen sie einige Kriterien erfüllen. Dazu gehört, dass die Hersteller ausschließ­lich natürliche Rohstoffe verwenden, die unter hohen Umwelt- und Arbeitsbed­ingungen gewonnen wurden. Holz ist ein sehr wichtiges Material bei der Herstellun­g von nachhaltig­en Möbeln. Hier bieten Gütesiegel eine Möglichkei­t zur Orientieru­ng

– beispielsw­eise das Naturland-siegel oder das Fsc-siegel vom Forest Stewardshi­p Council (Plantagen und Wälder, die nach strengen sozialen und ökologisch­en Prinzipien bewirtscha­ftet werden) oder das Pefc-siegel (es garantiert, dass das Holz überwiegen­d aus nachhaltig­en Wäldern kommt). Auf jeden Fall hilft es darauf zu achten, ob Holz aus deutschen oder wenigstens europäisch­en Ländern verwendet wurde. Tropenholz dagegen ist weniger empfehlens­wert. Denn trotz Zertifikat wird es oft unter schlechten

Umwelt- (Stichwort: Abholzung des Regenwalde­s) und Sozialbedi­ngungen hergestell­t. „Ob ein Möbelstück nachhaltig ist, hängt von mehreren Faktoren ab“, erklärt Andreas Ruf, Geschäftsf­ührer der Initiative Pro Massivholz (IPM). Nachhaltig sind Holzproduk­te dann, wenn sie aus nachhaltig­er Forstwirts­chaft stammen. Auch ein zeitloses Design sowie eine hochwertig­e Verarbeitu­ng sorgen für einen hohen, bleibenden Wert von Möbeln. „Daher sollten Endkunden beim Möbelkauf vor allem auf drei Aspekte achten: Möbel müssen lange gefallen, noch länger halten und perfekt zur Einrichtun­g passen“, so Ruf.

Die Basis für nachhaltig­e und wertbestän­dige Möbel bilden hochwertig­e Materialie­n mit vielen positiven Eigenschaf­ten. Massivholz unterstütz­t von Natur aus ein gesundes Raumklima, besitzt eine antistatis­che Wirkung auf Schmutz, ist besonders robust und zudem leicht zu pflegen. Außerdem wirkt sich die regionale Verfügbark­eit des natürliche­n Werkstoffs Holz positiv auf die Ökobilanz der daraus gefertigte­n

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FOTO: ISTOCK Wichtiges Kriterium für Nachhaltig­keit: Die regionale Verfügbark­eit des natürliche­n Werkstoffs Holz wirkt sich positiv auf die Ökobilanz der daraus gefertigte­n Möbel aus.

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