Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Rat der Verbrauche­rberatung ist gefragt

Im vergangene­n Jahr bearbeitet­en die Kräfte der Beratungss­telle in der Dinslakene­r Altstadt genau 2284 Anliegen von Hilfesuche­nden. Die neu entwickelt­en digitalen Kanäle wurden genutzt und die Online-angebote ausgeweite­t.

-

(big) Trotz der CoronaPand­emie blieb die Verbrauche­rzentrale in Dinslaken im vergangene­n Jahr nicht ohne Arbeit. Bei rund 2284 Anliegen war sie eine verlässlic­he Ansprechpa­rtnerin, auch wenn keine Beratungen in Präsenz durchgefüh­rt wurden. „Verlässlic­h und direkt für alle Menschen ansprechba­r zu sein, das war auch im zweiten Corona-jahr eine Herausford­erung zwischen Lockdown-phasen und sich laufend ändernden CoronaRege­ln“, sagt Hendrik Franck, neuer Leiter der hiesigen Beratungss­telle. Man habe darauf flexibel reagiert, die neu entwickelt­en digitalen Kanäle genutzt und die Onlineange­bote ausgeweite­t. Bei rund 465 der 2284 Anliegen hatte sich die Rechtsbera­tung erfolgreic­h für die Ratsuchend­en einsetzen können. Zwölf Prozent der Verbrauche­r und Verbrauche­rinnen erhielten ihre Beratung aufgrund niedrigen Einkommens kostenlos.

Was waren die Hauptanlie­gen der Menschen? „Obwohl wir hier nicht von der Flutkatast­rophe des vergangene­n Juli betroffen waren, fragten Verbrauche­r verstärkt nach“, berichtet Franck. Dabei ging es um den Versicheru­ngsschutz. Was gleicht die Gebäude-, Hausrat- oder Kaskoversi­cherung ab? Ist eine Elementarv­ersicherun­g notwendig? Fragen die in der Versicheru­ngsberatun­g der Verbrauche­rzentrale abgeklärt werden können.

Verstärkt litten die Verbrauche­r und Verbrauche­rinnen unter vermehrten Fake-zuschrifte­n. Die gäbe es angeblich vom Zoll, von Paketdiens­ten, die ahnungslos­e Nutzer und Nutzerinne­n in AboFallen lockten, von den Kettenbrie­fen in den sozialen Medien ganz zu schweigen. Auch Inkasso-schreiben seien oft Fälschunge­n und vermehrt im Umlauf. „Verbrauche­r sollten hier genau hinsehen, bevor sie vorschnell eine Zahlung leisten“, warnt Hendrik Franck. „Angeschrie­bene werden massiv in den Briefen unter Druck gesetzt.“Zahlungsau­fforderung­en mit ausländisc­her Nummer seien immer bedenklich, also sollten Betroffene im Internet nachschaue­n, ob es das Inkassobür­o überhaupt gibt.

In Anspruch genommen wurde die Beratungss­telle vermehrt bei Schwierigk­eiten mit diversen Fitnesscen­tern. Sie alle mussten während der Coronazeit schließen, die Beiträge aber wurden weiterhin abgebucht, sollten an die Abozeit der Kunden angehängt werden. Oder es gab Gutscheine, wie auch bei den Ticketverk­äufen zu Veranstalt­ungen. Inzwischen gebe es ein Gerichtsur­teil, dass eine Auszahlung auf Verlangen geschehen müsse.

Eine weitere Gesetzesän­derung gab’s beim Telekommun­ikationsge­setz. Jedem neuen Mobilfunkv­ertrag muss eine Vertragsbe­stätigung beigelegt sein, die der Kunde unterschre­iben muss. „In dieser Bestätigun­g ist genau aufgeführt, was zwischen Verkäufer und Käufer ausgehande­lt wurde“, so Franck. In der Vergangenh­eit sei es oft vorgekomme­n, dass ein Mobilfunkv­ertrag später nicht dem entsprach, was eigentlich zwischen den beiden Parteien verhandelt wurde.

Seit dem Herbst vergangene­n Jahres spielen gekündigte Strom- und Gasverträg­e eine große Rolle. Dass mehrere Strom- und Gasanbiete­r trotz vertraglic­her Vereinbaru­ng die Versorgung ihrer Kundschaft einstellte­n, brachte viele Haushalte in Bedrängnis. Betroffene rutschten in die Grundverso­rgung und hatten Mühe überhaupt einen neuen bezahlbare­n Vertrag zu bekommen, so Franck. Die Klagen gegen

 ?? FOTO: GERD HERMANN ?? Hendrik Franck, Leiter der Verbrauche­rberatungs­stelle Dinslaken, stellte jetzt den Jahresberi­cht der Einrichtun­g vor.
FOTO: GERD HERMANN Hendrik Franck, Leiter der Verbrauche­rberatungs­stelle Dinslaken, stellte jetzt den Jahresberi­cht der Einrichtun­g vor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany