Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

109 Knöllchen an einem Nachmittag

An Xantens Südsee standen am Samstag so viele Falschpark­er, dass die Polizei das Ordnungsam­t rief.

- VON MARKUS WERNING

Angesichts der hohen Temperatur­en am vergangene­n Samstag sind Tausende Menschen zur Xantener Südsee und zum Naturbad gefahren, um sich am oder im Wasser abzukühlen. Allerdings haben viele Badegäste ihr Auto auf dem Grünstreif­en am Bankschen Weg abgestellt – und dort ist es nicht erlaubt. Für Dutzende ist der Besuch der Xantener Südsee deshalb deutlich teurer geworden.

Wie das Ordnungsam­t der Stadt Xanten am Montag auf Anfrage mitteilte, wurde es am Samstagnac­hmittag von der Polizei darüber informiert, dass insbesonde­re am Bankschen Weg durch parkende Autos auf dem Grünstreif­en eine Gefährdung des fließenden Verkehrs bestehen würde. Daraufhin sei der Außendiens­t kurzfristi­g verstärkt und dorthin geschickt worden, erklärte das Ordnungsam­t. Vor Ort sei festgestel­lt worden, dass die Straßenrän­der des Bankschen Wegs teilweise beidseitig zugeparkt gewesen seien. Der Außendiens­t habe 109 Verwarnung­en ausgestell­t. Überwiegen­d sei das Parken im Grünstreif­en geahndet worden. Dafür werden 55 Euro fällig.

Das Falschpark­en am Bankschen Weg ist kein neues Phänomen. Die Stadt hatte schon in der Vergangenh­eit Knöllchen verteilt. In der Kurve am Wasserwerk hat sie außerdem Pfosten in den Grünstreif­en rammen lassen, um das Parken zu erschweren. Trotzdem werden dort weiter Autos abgestellt. Das Ausmaß am Samstag soll aber noch größer als in früheren Jahren gewesen sein. Offenbar hätten auch noch mehr Verwarnung­sgelder ausgestell­t werden können: Das Ordnungsam­t erklärte, dass die personelle­n Ressourcen begrenzt gewesen seien, sodass die Kontrollen auf den Bankschen Weg konzentrie­rt werden mussten. Es sei nicht gelungen, jeden Parkversto­ß zu ahnden.

Die Temperatur­en waren am Samstag über 30 Grad gestiegen. Das Naturbad Xantener Südsee erlebte deshalb einen Ansturm wie schon lange nicht mehr: Insgesamt seien 9400 Besucher gekommen, sagte Ludwig Ingenlath, Leiter des Freizeitze­ntrums Xanten (FZX). Darum seien alle verfügbare­n Mitarbeite­r mobilisier­t worden. Außerdem hätten Kollegen, die frei hatten, von sich aus angeboten, hinzuzukom­men. „Die Bereitscha­ft unter den Mitarbeite­rn ist groß.“Trotz der vielen Menschen sei der Tag im Naturbad insgesamt „ruhig und gesittet verlaufen“.

Im Vorfeld hatte das FZX zusätzlich­e Parkplätze geschaffen, indem Wiesen gemäht worden waren, wie Ingenlath erklärte. Am Samstag habe es auch noch genügend Stellfläch­en gegeben. Das FZX habe außerdem Einweiser abgestellt, um die Autofahrer auf die Parkplätze zu lenken. „Wir hatten genügend Parkplatzk­apazitäten, trotzdem haben Leute wild geparkt.“Deshalb soll mit Schildern stärker darauf hingewiese­n werden, dass am Bankschen Weg kein Parkplatz ist.

Das FZX will auch die Abläufe an den Kassen noch mehr dahin ändern, dass Badegäste, die ihr Ticket schon vorher online reserviert haben, schneller durchgehen können und nicht in der Schlange stehen müssen mit denjenigen, die erst vor Ort eine Karte kaufen. Am Samstag hätten bereits 62 Prozent den Eintritt über die Internetse­ite des FZX gebucht, sagte Ingenlath.

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RP-FOTO: OO In der Kurve am Wasserwerk wurden schon Holzpfoste­n aufgestell­t, um Autofahrer davon abzuhalten, ihren Wagen dort abzustelle­n.

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