Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
109 Knöllchen an einem Nachmittag
An Xantens Südsee standen am Samstag so viele Falschparker, dass die Polizei das Ordnungsamt rief.
Angesichts der hohen Temperaturen am vergangenen Samstag sind Tausende Menschen zur Xantener Südsee und zum Naturbad gefahren, um sich am oder im Wasser abzukühlen. Allerdings haben viele Badegäste ihr Auto auf dem Grünstreifen am Bankschen Weg abgestellt – und dort ist es nicht erlaubt. Für Dutzende ist der Besuch der Xantener Südsee deshalb deutlich teurer geworden.
Wie das Ordnungsamt der Stadt Xanten am Montag auf Anfrage mitteilte, wurde es am Samstagnachmittag von der Polizei darüber informiert, dass insbesondere am Bankschen Weg durch parkende Autos auf dem Grünstreifen eine Gefährdung des fließenden Verkehrs bestehen würde. Daraufhin sei der Außendienst kurzfristig verstärkt und dorthin geschickt worden, erklärte das Ordnungsamt. Vor Ort sei festgestellt worden, dass die Straßenränder des Bankschen Wegs teilweise beidseitig zugeparkt gewesen seien. Der Außendienst habe 109 Verwarnungen ausgestellt. Überwiegend sei das Parken im Grünstreifen geahndet worden. Dafür werden 55 Euro fällig.
Das Falschparken am Bankschen Weg ist kein neues Phänomen. Die Stadt hatte schon in der Vergangenheit Knöllchen verteilt. In der Kurve am Wasserwerk hat sie außerdem Pfosten in den Grünstreifen rammen lassen, um das Parken zu erschweren. Trotzdem werden dort weiter Autos abgestellt. Das Ausmaß am Samstag soll aber noch größer als in früheren Jahren gewesen sein. Offenbar hätten auch noch mehr Verwarnungsgelder ausgestellt werden können: Das Ordnungsamt erklärte, dass die personellen Ressourcen begrenzt gewesen seien, sodass die Kontrollen auf den Bankschen Weg konzentriert werden mussten. Es sei nicht gelungen, jeden Parkverstoß zu ahnden.
Die Temperaturen waren am Samstag über 30 Grad gestiegen. Das Naturbad Xantener Südsee erlebte deshalb einen Ansturm wie schon lange nicht mehr: Insgesamt seien 9400 Besucher gekommen, sagte Ludwig Ingenlath, Leiter des Freizeitzentrums Xanten (FZX). Darum seien alle verfügbaren Mitarbeiter mobilisiert worden. Außerdem hätten Kollegen, die frei hatten, von sich aus angeboten, hinzuzukommen. „Die Bereitschaft unter den Mitarbeitern ist groß.“Trotz der vielen Menschen sei der Tag im Naturbad insgesamt „ruhig und gesittet verlaufen“.
Im Vorfeld hatte das FZX zusätzliche Parkplätze geschaffen, indem Wiesen gemäht worden waren, wie Ingenlath erklärte. Am Samstag habe es auch noch genügend Stellflächen gegeben. Das FZX habe außerdem Einweiser abgestellt, um die Autofahrer auf die Parkplätze zu lenken. „Wir hatten genügend Parkplatzkapazitäten, trotzdem haben Leute wild geparkt.“Deshalb soll mit Schildern stärker darauf hingewiesen werden, dass am Bankschen Weg kein Parkplatz ist.
Das FZX will auch die Abläufe an den Kassen noch mehr dahin ändern, dass Badegäste, die ihr Ticket schon vorher online reserviert haben, schneller durchgehen können und nicht in der Schlange stehen müssen mit denjenigen, die erst vor Ort eine Karte kaufen. Am Samstag hätten bereits 62 Prozent den Eintritt über die Internetseite des FZX gebucht, sagte Ingenlath.