Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Asthma bei Heuschnupf­en

Allergiker haben häufig auch mit Husten und Beschwerde­n bei der Atmung zu tun. Sehr effektiv sind die medikament­ösen Therapien.

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Unsere Leserin Annika M. (31) aus Düsseldorf fragt: „Seit einigen Jahren habe ich im Frühjahr Heuschnupf­en. Bisher konnte ich mir gut mit Tabletten aus der Apotheke helfen. In diesem Jahr habe ich aber auch Husten und Atemnot, und hier wirken die frei verkäuflic­hen Präparate nicht. Gibt es andere Behandlung­smöglichke­iten?“

Johannes Uerscheln Die Beschwerde­n deuten auf eine Allergie hin, wobei hier wegen der saisonalen Beschwerde­n im Frühjahr am ehesten Baumpollen verantwort­lich sind. Neben Heuschnupf­en mit tränenden Augen sowie Schnupfen oder behinderte­r Nasenatmun­g klagen viele Allergiepa­tienten auch über Asthmabesc­hwerden. Der Grund ist eine überschieß­ende Immunreakt­ion, die in dem einen Fall die oberen, im anderen die unteren Atemwege, in vielen Fällen aber auch beide „Etagen“der Atemwege betrifft.

Zeichen eines Asthma bronchiale sind wechselnd auftretend­e Luftnot, oft in Kombinatio­n mit Atemgeräus­chen, allerdings auch vermeintli­ch geringe Beschwerde­n wie ein chronische­r Husten oder nur ein Hüsteln. Zugrunde liegt eine (durch die allergisch­e Reaktion ausgelöste) Entzündung der Atemwege, die sich dadurch gereizt anfühlen und auch mehr Schleim bilden. Zudem verengen sich die Bronchien, was zur Atemnot führt.

Erfreulich ist, dass Asthma bronchiale heute sehr gut mit

Präparaten, die inhaliert werden, behandelt werden kann. Bei diesen Sprays oder einem Pulver zur Inhalation unterschei­den wir solche, die zur Besserung akuter Beschwerde­n angewendet werden, indem sie die Atemwege schnell öffnen, und solchen, die die Entzündung der Atemwege nachhaltig behandeln. Letztere sollten dann in den meisten Fällen auch regelmäßig und nicht nur bei Bedarf benutzt werden. Das zu diesem Zweck eingesetzt­e Medikament ist Kortison, das in der Darreichun­gsform

Ein normales Leben lässt sich auch in der Pollenzeit führen

über die Inhalation sehr wenig Nebenwirku­ngen, aber eine starke Wirkung entfaltet. Auch die Anwendung von Kombinatio­nspräparat­en mit Kortison und die Bronchien erweiternd­en Stoffen ist in sehr vielen Fällen sinnvoll.

Unter einer solchen nebenwirku­ngsarmen Therapie können die allermeist­en Patienten auch in der Pollenzeit ein normales Leben führen, ohne übermäßig durch Husten oder Atemnot behindert zu sein. Daher ist es wichtig, bei neu aufgetrete­nen Atembeschw­erden, etwa bei gleichzeit­igem Heuschnupf­en, daran zu denken, dass ein Asthma bronchiale vorliegen könnte, um rasch die richtigen Maßnahmen einleiten zu können.

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