Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Frankreichfest findet nach Corona-pause statt
Ab Freitag finden Genussfans auf dem Platz am Stadthistorischen Zentrum leckeres Essen, Getränke und Musik.
(big) „Savoir Vivre“– die Kunst, das Leben zu genießen – gehört zu Frankreich wie Baguette, Wein, Käse und der Eiffelturm. Ein Glas Champagner genießen, dazu Austern schlürfen, zumindest in der etwas betuchteren Gesellschaft gehört Letzteres zum genussreichen Leben. Man trifft sich im Bistro – am Morgen, am Mittag, in der Nacht. Nicht in einem Bistro oder einem angesagten französischen Restaurant, aber in lockerer munterer Stimmung am Stadthistorischen Zentrum treffen sich Freunde der französischen Lebensart am kommenden Wochenende – das Frankreichfest des Städtepartnerschaftsverein startet in die fünfte Runde.
Auch für den Verein, der mit seinen Aktivitäten die Freundschaft zu den Partnerstädten Agen und Arat am Leben erhält, war die Zeit der Corona-pandemie eine entbehrungsreiche. Fielen doch auch die über das Jahr verteilten Aktionen zum 45. Geburtstag der Partnerschaft mit Agen im Jahr 2020 der Pandemie zum Opfer. Um so mehr freut es die Mitglieder des Vereins, endlich wieder ein Frankreichfest präsentieren zu können. „Wir haben den Fokus auf Musik, kleine kulinarische Köstlichkeiten und Gespräche gelegt“, erzählt Renate Seidel, die nach dem Tod von KlausDieter Graf Vorsitzende des Vereins ist. „Einfach mal die Seele baumeln lassen und französischer Musik lauschen“, so die Vorsitzende.
Von Freitag, 24. Juni, bis Sonntag, 26. Juni, gibt sich also der Platz am Stadthistorischen Zentrum ganz dem französischen Flair hin. Champagner, französischer Wein, Cidre, Flammkuchen, Austern, Crépes und französischer Käse – für den Gaumen bleiben kaum Wünsche offen. Die Weinbar ist angemietet – ein Versuch, ob das Fest dadurch eine weitere Verschönerung erfährt. Marktstände mit französischen Artikeln, wie zum Auftakt vor Jahren, wird es nicht geben. „Es gibt nicht mehr viele Händler, die mitmachen wollen oder können, und die verbliebenen wären lieber auf den Altmarkt gezogen“, sagt Renate Seidel. „Wir aber wissen, dass für solch eine kleine Runde die Menschen das Ambiente am Museum schätzen.“
Außerdem müsse man sich jetzt in den Zeiten nach der Corona-pandemie erst wieder finden. „Auch KlausDieter Graf fehlt mir“, sagt Renate Seidel. „Wir waren ein eingespieltes tolles Team, das, was Frankreich betrifft, auf einer Wellenlänge war. Er hinterlässt einfach eine große Lücke.“
Eine Lücke, die die übrigen Mitglieder nun versuchen zu schließen. Von ihnen werden wie in den Vorjahren die Köstlichkeiten angeboten und die Gäste begrüßt. Denn, so Seidel, man merke, dass die Menschen wieder raus wollen, ihre Lebensfreude zurückerobern wollen. Und was wäre geeigneter dafür als das französische „Savoir Vivre“– die französische Kunst, das Leben zu genießen?
Um 16 Uhr am Freitag geht es mit dem Fest los, um 16.30 Uhr werden die Schiefen Spieler mit französischen Liedern das Fest musikalisch einläuten. Die Bürgermeisterin Michaela Eislöffel wird ein paar Worte sagen, bevor später gegen 19 Uhr Noémi Schröder et les Ricochets die Gäste verzaubern werden. Die Sängerin und ihre Musiker sind bereits seit der zweiten Ausgabe dabei.
Auch am Samstag geht es mit französischem Flair und Musik ab 16 Uhr weiter. Zu Beginn werden Detlef Otto und die Vocal Lions Jazz, Pop und französische Chansons zum Besten geben. Ab 19 Uhr werden die Zeligs aufspielen. Eine Programmänderung, wie Renate Seidel mitteilt. Denn ursprünglich war das Duo Patrice Poingt und Jean-louis Galateo aus Agen angekündigt. Doch verletzungsbedingt mussten die Musiker aus Dinslakens Partnerstadt absagen. „Zeligs sind klasse“, so Seidel, „ich habe sie auf den Marienthaler Sommerabenden gehört und schon damals beschlossen, dass sie auch bei uns spielen müssen.“
Am Sonntag klingt dann um 11 Uhr das Frankreichfest bei einem Jazz-frühschoppen mit Johannes Hermens und Band aus. „Wir haben bei diesem Fest einen Schwerpunkt auf die französische Kultur gelegt“, erzählt Renate Seidel. Und natürlich auch auf gute zwischenmenschliche Gespräche und Kontakte bei einem Glas Wein und französischen Köstlichkeiten. „Savoir Vivre“halt.