Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Im tiefsten Urwald des Westens
Wandern mit Klimaanlage – in Wassenberg nahe der niederländischen Grenze ist das auf von Farnen umrankten Pfaden möglich, die durch wildes Grün führen. Auftakt zu unserer 20-teiligen Serie „Urlaub nebenan“, in der wir Tipps für Ausflüge geben.
Die Luft ist angenehm kühl. Das Blätterdach der Bäume bremst die Glut der Sommersonne und spendet Schatten, hier lässt es sich gut aushalten – mehr noch: wandern, auch bei hohen Temperaturen in der nichtklimatisierten Umgebung. Der Birgeler Urwald bietet all das, was Spaziergänger von einem Naturschutzgebiet erwarten können, um die Seele baumeln zu lassen.
Aber er ist kein „normaler“Wald. Zwischen Birgelen und Wildenrath im nördlichen Kreis Heinsberg nahe den Niederlanden gelegen, wurde er von größeren Eingriffen durch den Menschen verschont. Keine angepflanzten Monokulturen in Reih und Glied dominieren sein Erscheinungsbild, sondern eine urwüchsige Pflanzenwelt.
„Der Birgeler Urwald ist einer der ersten Flachlandwanderwege, die vom Deutschen Wanderinstitut zertifiziert worden sind“, sagt
Matthias Dumpf, seit
2011 ehrenamtlicher
Wegescout in Diensten des Naturparks Schwalmnette, der für Erholungssuchende und Wanderwillige sechs Wanderrouten und fast 200 Einzelwanderwege am Niederrhein bietet. Grasige und erdige Wege statt Asphalt, geschwungene Pfade statt gerader Waldautobahnen, wechselnde Landschaften statt monotoner Fichtenforste – so bewirbt der Naturpark seine Premiumwanderwege, zu denen auch der Birgeler Urwald gehört.
Viele denken erst einmal an die Tropen, wenn vom Urwald die Rede ist, weiß Wegescout Matthias Dumpf. Doch: „Es gibt auch den europäischen Urwald, wo alles kreuz und quer und durcheinander wächst.“Wegescouts wie er kennen sich bestens aus in ihrem „Revier“, bieten kostenlos geführte Wanderungen an und machen Teilnehmer auf Phänomene oder Eigenarten aufmerksam, die ihnen ansonsten vielleicht verborgen bleiben würden. Der Premiumwanderweg – ein Rundkurs – erstreckt sich über rund 15 Kilometer zumeist auf schmalen, von Farnen umrankten Pfaden rund um das Schaagbachtal. Der Bach lässt sich teilweise nur schwer erkennen, weil er mal unter dichtem Buschwerk verschwindet, mal verborgen in einer Wiese fließt. Wer genau hinschaut, entdeckt ihn aber.
Ohnehin gibt es viel zu sehen, vor allem wenn ein Wegescout die Richtung weist: Der Weg von Wanderern führt zum Beispiel unmittelbar an der Naturschutzstation Haus Wildenrath vorbei, die der Kreis Heinsberg und die Stadt Mönchengladbach gemeinsam betreiben. Der ehemalige Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert wurde Ende der 1960erJahre zum ersten Umweltbildungszentrum in Deutschland. Für Besucher gibt es dort ein umfangreiches Angebot zur Naturschutzbildung, darunter Exkursionen mit Biologen, Schulprojekte oder etwa Kurse zum Obstbaumschnitt. Außerdem bietet der Hof einigen alten und seltenen Haustierrassen eine Heimat. Dazu zählen zum Beispiel Bentheimer Landschweine, Pommerngänse und Moorschnucken.
„Buchen neigen dazu, sich ihren eigenen Lebensraum zu schaffen“, sagt Matthias Dumpf und richtet den Blick nach oben. Unter dem dichten Blätterdach eines sogenannten Buchenhallenwaldes herrsche eine doppelt so hohe Luftfeuchte, die Temperaturen seien etwa fünf Grad niedriger als in der Umgebung, da die Bäume den Großteil des Sonnenlichts absorbieren würden. Und überhaupt bildet die naturbelassene Bruchlandschaft des Birgeler Urwalds ein einzigartiges Ökosystem. „Auf einem Kubikmeter Waldboden leben eine Milliarde Lebewesen“, erklärt der Wegescout. Ob sich die Natur im Gleichgewicht befinde, lasse sich sehr leicht am Vorkommen von Ameisenvölkern erkennen – entlang der Route haben die Insekten imposante Hügel errichtet.
Welch begabte Baumeister die Biber sind, lässt sich im Bereich der Brücke über den Rumpenbach in Augenschein nehmen. Dort haben die scheuen Nager einen Damm errichtet und so einen Teil des Waldes unter Wasser gesetzt. Dieses Teilstück des Premiumwanderweges südlich der Hochstraße in Wildenrath ist derzeit allerdings gesperrt, da die Brücke instandgesetzt werden muss. „Wenn Sie frühmorgens oder in der Abenddämmerung unterwegs sind, haben Sie die Chance, Wildtieren zu begegnen“, sagt Matthias Stumpf. Im Birgeler Urwald sind unter anderem Dachse, Schwarzwild, Waldkauz, Habicht und Sperber heimisch.
Wanderparkplätze gibt es an der Birgelener Bahn, an der Grundschule Wildenrath (Heinsberger Straße 52), an der Festwiese in Wildenrath (Heinsberger Straße 56), am Kreisverkehr an der B 221 (Heinsberger Straße 139) und an der FriedrichListallee 180 gegenüber dem Restaurant „Father & Son“. Die Entfernung von den Parkplätzen bis zum Einstieg in den Premiumweg beträgt zwischen 280 und 1700 Meter. Der Anwohnerparkplatz „Auf dem Kirchkamp“an Haus Wildenrath sollte nicht genutzt werden. Ein weiterer Einstiegspunkt ist am HotelRestaurant Rosenhof in Wassenberg (Rosenthaler Straße 84) vorhanden. Entlang des Rundkurses sind weitere Einkehrmöglichkeiten zu finden, zum Beispiel die Molzmühle (In Bollenberg 41), Hotelrestaurant „Alt Wassenberg“(Roermonder Straße 2) oder auf niederländischer Seite das Kasteel Daelenbroeck (Kastellaan 2, Herkenbosch).
Info Die Serie erscheint immer samstags (Magazin), montags (Lokal) und mittwochs (Wissen). www.rp-online.de/nrw/ausflugsziele/
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