Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Auto rollt in die Xantener Südsee

Die Feuerwehr hat am Donnerstag ein Auto aus der Xantener Südsee gezogen. Es war in der Nacht davor ins Wasser gerollt und komplett versunken. Eine Frau und ein Mann hatten im Fahrzeug gesessen. Sie konnten sich retten.

- VON MARKUS WERNING

Ein Auto ist am frühen Donnerstag­morgen in die Xantener Südsee gerollt und versunken. Wie die Polizei mitteilte, konnten sich die Fahrerin und der Beifahrer retten. Feuerwehrl­eute aus Xanten, Wesel und Duisburg zogen den Wagen am Vormittag aus dem Wasser. Nachts hatten die Einsatzkrä­fte schon eine Ölsperre um den Wagen gelegt, damit die Xantener Südsee nicht durch Ölf verunreini­gt wird. Deshalb wurde auch die Untere Wasserschu­tzbehörde gerufen.

Gegenüber der Polizei gab die Fahrerin an, dass sie das Auto auf dem Parkplatz an der Xantener Südsee abgestellt und sich mit ihrem Beifahrer unterhalte­n habe. Plötzlich habe sich der Wagen nach vorn bewegt und sei über die leicht abschüssig­e Grünfläche am Parkplatz in die Südsee gerollt. Nach Angaben der Polizei kommt die Fahrerin (32) aus Xanten, der Beifahrer (32) aus Weeze.

Die Feuerwehr war um 2.13 Uhr alarmiert worden. Als sie an der Südsee ankam, sollen die Insassen bekleidet, aber nass am Ufer gewesen sein. Am Vormittag waren sie nicht vor Ort. Am Rand des Parkplatze­s saßen zwei junge Männer. Sie seien Freunde der Fahrerin, berichtete­n sie, die Frau selbst stehe unter Schock. Mehr sagten die Männer nicht.

Die Heckklappe des Fahrzeugs stand offen, als das Auto im Wasser war. Die Türen waren verschloss­en. Ob sich die Frau und der Mann über den Kofferraum aus dem Auto gerettet haben, blieb trotzdem unklar. Die Polizei machte dazu keine Angaben. Der Fall ziehe keine weiteren Ermittlung­en nach sich, es gebe keine weitere Anhörung, erklärte ein Sprecher.

Somit blieb auch unklar, wie sich das Fahrzeug in Bewegung setzen konnte, ob die Handbremse angezogen war, ob sie sich löste oder ob sie versagte. Der Parkplatz selbst ist gepflaster­t und eben. Daneben ist ein schmaler Grünstreif­en, dann ein Weg, dann kommt eine abschüssig­e Grünfläche von wenigen Metern, die an der Südsee endet. Einer der Einsatzkrä­fte sagte: „Wir können froh sein, das die es noch rechtzeiti­g rausgescha­fft haben.“Die Feuerwehr zog das Auto bei Tageslicht ans Ufer. Dafür erhielten die Xantener Unterstütz­ung aus Wesel und Duisburg: Taucher legten eine Kette um die Hinterachs­e des Autos, daran wurde ein Stahlseil befestigt, das wiederum von einer Seilwinde an einem Fahrwehrfa­hrzeug eingezogen wurde. Damit der Wagen über die Uferböschu­ng kam, hatte die Feuerwehr etwas Erde abgetragen und Bretter ausgelegt.

Für die Taucher war die Arbeit nicht einfach gewesen. Sie gingen zu zweit ins Wasser. Der eine blieb zur Absicherun­g in Reichweite, während der andere zum Auto vorrückte. Unter Wasser habe der Taucher nichts sehen können, erklärte Taucherein­satzführer Bernd Impelmann. „Der Taucher musste sich alles ertasten.“Deshalb dauerte es auch einige Minuten, bis er die Kette hinter der Hinterachs­e unter dem Auto hindurchge­schoben hatte.

Der Parkplatz an der Xantener Südsee ist ein beliebter Treffpunkt, auch abends. Oft stehen dort noch bis in die Nacht hinein Fahrzeuge, und Menschen sitzen darin oder lehnen sich an ihre Autos. Es ist auch nicht das erste Mal, dass ein Fahrzeug in die Xantener Südsee rollte. Feuerwehrl­eute konnten sich an mindestens drei Fälle erinnern. Das letzte Mal liegt knapp fünf Jahre zurück.

Für den Einsatz der Feuerwehr wird es noch eine Rechnung geben, der an die Halterin gehen wird.

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RP-FOTO: WERNING Der Wagen war einige Meter weit in die Xantener Südsee gerollt und komplett versunken.
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RP-FOTO: STOFFEL Als das Auto am Ufer war, floss das gesamte Wasser heraus. Wie hoch der Schaden ist, wurde nicht bekannt.
 ?? RP-FOTO: STOFFEL ?? Taucher der Feuerwehr Duisburg legten Ketten an die Hinterachs­e, damit das Auto aus dem Wasser gezogen werden konnte.
RP-FOTO: STOFFEL Taucher der Feuerwehr Duisburg legten Ketten an die Hinterachs­e, damit das Auto aus dem Wasser gezogen werden konnte.

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