Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Konsequent auf Qualität setzen
Gemessen an Kennzahlen wie dem Kurs-gewinnund dem Kurs-umsatzVerhältnis sind Qualitätsaktien häufig teuer. Dafür bieten sie hohen Schutz vor Inflation und Krisen. Durch den Einsatz von DiscountZertifikaten lässt sich das Anlagerisiko in entsprechende Tite
Viele Konsumenten greifen regelmäßig ganz bewusst auf qualitativ hochwertige Produkte zurück. Die Preise entsprechender Lebensmittel, Fernseher, Autos usw. liegen üblicherweise zwar über denen vergleichbarer Güter mit geringerer Qualität, dafür halten die Produkte aber auch länger, sie verschaffen dem Käufer einen höheren Genuss oder bringen ihm einen sonstigen zusätzlichen Nutzen. Im Nachhinein erweist sich die Entscheidung dann oftmals sogar als die günstigere Variante. Qualität zahlt sich eben aus.
Eine ähnliche Vorgehensweise kann auch an der Börse lohnenswert sein. Gerade in unsicheren Zeiten raten deshalb viele Analysten zum Kauf sogenannter Qualitätsaktien. Hierunter werden im Allgemeinen Anteile von Unternehmen oder Konzernen verstanden, die über den gesamten Geschäftsund Wirtschaftszyklus hinweg mit einem nachhaltigen Wachstum, geringen Risiken und einer hohen Kapitalrentabilität glänzen. Entsprechende Titel verfügen meist über eine hohe finanzielle Stärke, die es ihnen ermöglicht, langfristig in neue Geschäftsideen zu investieren und Wirtschaftskrisen unbeschadet zu überstehen.
Nachgewiesene überschüssige Cashflows werden an die Aktionäre zurückgegeben.
Hinter dem Erfolg von Qualitätsunternehmen steht oft ein monopolartiges Geschäftsmodell oder eine starke Marke, die eine hohe Preissetzungsmacht garantiert. Gerade im aktuellen inflationären Umfeld ist es von unschätzbarem Nutzen, Kostensteigerungen an die Kunden weitergeben zu können.
Die maßgebliche Kennzahl für das Aufspüren von Qualitätsunternehmen stellt nach Aussagen der Analysten der DZ Bank die Rendite auf das in das jeweilige Unternehmen investierte Kapital, kurz ROCE (für „Return on Capital Employed“), dar. Sie wird ermittelt, „indem der Gewinn vor Steuern ins Verhältnis zum Betriebskapital (Bilanzsumme minus kurzfristige Verbindlichkeiten) gesetzt wird“, heißt es in einem aktuellen Researchbericht zum Thema Qualitätsaktien. Dabei bedeutet ein ROCE von 20 Prozent beispielsweise, dass eine Gesellschaft mit dem Kapitaleinsatz von einem Euro 20 Cent vor Steuern und Zinsen verdient. „Mit Hilfe des ROCE kann ein Investor beurteilen, wie gut ein Unternehmen sein Kapital einsetzt, um Gewinne zu erzielen“, so der Bericht weiter. Zusätzliche aussagekräftige Kennzahlen sind unter anderem die Rohertragsmarge, die operative Marge, der Verschuldungsgrad, der Zinsdeckungsgrad und der Grad für die Cash-umwandlung (zur Erklärung siehe Infokasten). Dabei sind die genannten Merkmale miteinander verknüpft.
Nach Einschätzung der DZ Bank-analysten gibt es nur sehr wenige Unternehmen auf der Welt, die über den gesamten Geschäfts- und Wirtschaftszyklus hinweg konstant eine Kapitalrendite oberhalb ihrer Kapitalkosten erwirtschaften und auf die sich die Anleger diesbezüglich tatsächlich verlassen können. Bei einem Großteil von ihnen handelt es sich um Us-werte, wie etwa den Softwarehersteller Adobe Systems ( WKN 871981), Microsoft ( WKN 870747) oder Alphabet ( WKN A14Y6F). Zu den europäischen Qualitätsunternehmen zählen die Analysten der Genossenschaftsbank unter anderem den französischen Luxusgüterhersteller LVMH ( WKN 853292) und das dänische Biotech-unternehmen Novo Nordisk ( WKN 866931).
Anleger, denen ein Direktinvestment in die genannten Titel trotz guter Ertrags- und Rentabilitätskennziffern in den aktuellen Zeiten dennoch zu riskant erscheint, können auch auf passende Discount-zertifikate zurückgreifen. So bringen es Discounter auf Adobe Systems mit einem Cap von 375 Us-dollar und damit knapp unter dem aktuellen Aktienkurs sowie Fälligkeit in einem Jahr ( WKN DV8QFT) auf eine
Seitwärtsrendite von 21 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Wechselkursrisiken geraten Käufer der Papiere erst dann in die Verlustzone, wenn die Anteile des Softwareherstellers (zum Beispiel Acrobat Reader) am Fälligkeitstag (16.06.2023) unter 310 US-DOLlar notieren, was aus heutiger Sicht (15.06.2022) einem Rückgang von 17,6 Prozent entspricht. Ähnliche Konstellationen lassen sich auch mit Discount-zertifikaten auf die anderen Qualitätsaktien abbilden. (RPS) Frauen befürchten häufiger als Männer, dass ihre Geldanlagen später einmal nicht ausreichen werden, um ihren jetzigen Lebensstandard zu halten. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Gothaer Asset Management AG im Januar unter rund 1000 Bundesbürgern gemacht hat. Während nur 42 Prozent der Männer diese Befürchtung teilten, waren es 55 Prozent der Frauen.
Die Sicherheit der Geldanlage steht für 56 Prozent der Frauen und für 49 Prozent der Männer an erster Stelle. Frauen tendieren dabei noch stärker zu vermeintlich sicheren Anlageformen. So steht das Sparbuch für die Hälfte der Frauen auf Platz eins. Bei den Männern sind es nur 41 Prozent.
Auch bei etwas risikoreicheren Geldanlagen wie Fonds kommt die Umfrage zu unterschiedlichen Einschätzungen. So sind Frauen (27 Prozent) zurückhaltender als Männer (32 Prozent). Damit einhergehend zeigen sie eine deutlich geringere Risikobereitschaft. Während 50 Prozent der Männer bereit sind, für eine höhere Rendite auch ein größeres Risiko einzugehen, entscheidet sich die Mehrheit der Frauen dagegen (60 Prozent).
Eine Geldanlage sollte nachhaltig sein: Davon sind 62 Prozent der Frauen überzeugt. Bei den Männern sind es vier Prozentpunkte weniger (58 Prozent). Dementsprechend wären auch 53 Prozent der Frauen bereit, zugunsten von Nachhaltigkeit auf Rendite zu verzichten, während es bei den Männern mit 50 Prozent etwas weniger sind.
„Mit Hilfe des ROCE kann ein Investor beurteilen, wie gut ein Unternehmen sein Kapital einsetzt, um Gewinne zu erzielen“