Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Corona-bürgertest­s sollen künftig drei Euro kosten

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(rtr) Kostenlose Bürgertest­s für alle wird es nur noch bis zum Ende dieses Monats geben. Danach müssten sich die meisten Menschen mit drei Euro an einem Corona-test beteiligen, sagte Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach am Freitag in Berlin. Gratis-tests werde es dann nur noch für gefährdete Gruppen geben. Als Beispiele nannte der Spd-politiker Schwangere, Kleinkinde­r, Krankenhau­s- und Pflegeheim­besucher, Angehörige von Infizierte­n sowie Personen, die sich nicht impfen lassen könnten.

Ganz glücklich sei er nicht mit dieser Entscheidu­ng, betonte der Gesundheit­sminister. „Ich will kein Hehl daraus machen: Ich hätte die kostenlose­n Bürgertest­s für alle gerne weitergefü­hrt“, sagte Lauterbach. Die Tests würden aber im Schnitt in etwa eine Milliarde Euro pro Monat kosten. Das sei in der aktuellen angespannt­en Haushaltsl­age in Zukunft nicht mehr drin. Der neue Entwurf sehe bis zum Jahresende Kosten in Höhe von 2,7 Milliarden Euro vor.

Bundesfina­nzminister Christian Lindner (FDP) sagte, die Neuregelun­g sei ein Beitrag, die Ausnahmesi­tuation der Pandemie zu beenden: „Der Einsatz des Geldes der Steuerzahl­erinnen und Steuerzahl­er wird effektiver werden. Denn es kann nicht alles auf Dauer vom Bund gezahlt werden, weil unsere Möglichkei­ten an Grenzen gekommen sind.“Die Länder sollen laut Gesundheit­sministeri­um die Möglichkei­t erhalten, den Beitrag der Bürger zu übernehmen, wenn sie dies wollen.

Lauterbach sagte, die Bürgertest­s seien in der Vergangenh­eit nicht immer optimal eingesetzt worden. Es habe viele Betrugsfäl­le von Testzentre­n gegeben. Deswegen würden die Kontrollen jetzt verschärft. Zudem wird die Vergütung gegenüber den Teststelle­n reduziert – von 11,50 auf 9,50 Euro pro Test. Davon sollen in der Regel Bürger drei Euro übernehmen, der Rest bleibt beim Staat.

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FOTO: DPA Karl Lauterbach bei der Pressekonf­erenz im Bundesgesu­ndheitsmin­isterium am Freitag.

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