Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Hörgeräte Horst setzt bald auch auf Hausbesuche
Die Firma feiert heute ihr 25-jähriges Bestehen. Fast pünktlich dazu soll sich der Vor-ort-service weiter verbessern.
Simon Bocianiak ist gerade einmal 39 Jahre alt. Dennoch hat der Geschäftsführer von Hörgeräte Horst die Historie des Unternehmens beinahe komplett miterlebt. Und die dauert immerhin schon seit einem Vierteljahrhundert an. Nun stehen große Veränderungen an: Die Firma möchte seinen VorortService weiter vorantreiben und will schon bald einen Smart für Hausbesuche einsetzen. Das Fahrzeug beinhaltet auch eine Werkstatt und wird sowohl Seniorenheime als auch Privathaushalte ansteuern. „Wir sind gespannt, wie diese Neuerung funktioniert“, sagt Bocianiak.
Unmittelbar nach seiner Schulzeit begann Bocianiak im Alter von 16 Jahren bei Horst seine Ausbildung zum Augenoptiker. Da war das von
Hans-peter Horst gegründete Unternehmen nur wenige Jahre alt. Dass Horst sich wenig später gänzlich auf den Akustik-bereich konzentrierte, kam Bocianiak durchaus entgegen. Er absolvierte nach dem Zivildienst noch eine Ausbildung zum Hörakustiker und blieb in diesem Metier.
Und er blieb auch Hörgeräte Horst treu, legte 2009 seine Meisterprüfung ab, leitete dann die neu eröffnete Horst-filiale in Hamminkeln und löste schließlich im Jahr 2015 Hans-peter Horst als Geschäftsführer ab. In den drei Filialen, neben Wesel und Hamminkeln kam kurz vor der Corona-krise noch ein Geschäft in Voerde hinzu, sind zehn Mitarbeiter beschäftigt. Viele von ihnen sind schon lange da.
In den vergangenen 25 Jahren hat sich der Hörgeräteakustiker einen treuen Kundenstamm erarbeitet, der sich trotz des Verdrängungswettbewerbs in dieser Branche – in Wesel sind mittlerweile sechs Akustiker ansässig – auf dem Markt etabliert hat. Ein Schlüssel zum Erfolg ist dabei sicherlich die stetige Weiterbildung und Spezialisierung der Mitarbeiter. Bocianiak selbst ist beispielsweise ein Spezialist für Kinderaudiometrie. Darüber hinaus treffen Kunden bei Horst aber auch auf Spezialisten für Tinitus, Gehörschutz oder das vor allem für Musiker wichtige In-ear-monitoring.
Die Digitalisierung hat im Bereich der Hörgeräte-akustik längst Einzug gehalten. Es bedurfte dazu nicht erst einer Corona-pandemie, auch wenn die Online-beratung in dieser Zeit sicher zunahm. Digitalisierung ist aber auch bei der Technik der Hörgeräte längst ein entscheidender Faktor. Wie so etwas aussehen kann, beschreibt Bocianiak: „Der Kunde schildert uns per Videocall sein Problem. Wir führen eine entsprechende Änderung auf dem PC durch und spielen ihm die Lösung auf sein Smartphone, von wo aus es direkt aufs Hörgerät geht. Zusammengefasst kann man sagen, dass Hörgeräte heute über das Handy eingestellt werden.“Das regelmäßige Nachjustieren der Geräte ist aber auch weiterhin vor Ort möglich.
Zum 25-jährigen Bestehen hat sich Hörgeräte Horst für den heutigen Samstag einiges einfallen lassen. Eine kostenlose Höranalyse wird es ebenso geben wie Angebote im Zuge des Jubiläums. Kostenloser Kaffee vom Coffee-bike, einen Sekt- und Weinausschank, einen Ballonkünstler für Kinder sowie eine von einem Saxophonisten begleitete Sängerin gehören ebenfalls zum Programm, das im Bereich der Weseler Filiale in der Apollo-passage präsentiert wird.