Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Graf Dracula lässt grüßen
Rumänien ist alles andere als hinterwäldlerisch. Der Eu-staat lockt mit atemberaubenden Kulturschätzen, hochmodernen Restaurants, hübsch restaurierten Altstädten und ursprünglicher Natur. Wir stellen Ihnen die schönsten Orte vor.
nischer, deutscher, ungarischer und türkischer Händler war, steht das ehemalige Rathaus, das heutige Museum für Geschichte, umgeben von Wasserspielen, Open-airRestaurants und rot bedachten Handelshäusern. Die Schwarze
Kirche besitzt die größte Orgel Rumäniens. Einen atemberaubenden Blick auf das Ensemble bietet der Aussichtspunkt auf dem Tâmpa-berg.
Viele kennen Sibiu und Alba Iulia, die beiden Schönheiten in Siebenbürgen, immer noch als Hermannstadt und Karlsburg, obwohl sie seit Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr so heißen. Der 73 Meter hohe Turm der Evangelischen Stadtpfarrkirche bietet den besten Blick auf das rote Dachgewirr von Sibiu und die berühmte
Lügenbrücke von 1859. Spaß macht es, durch die mittelalterlichen Gassen zu schlendern, über den Großen Ring, einen Handelsplatz aus dem 15. Jahrhundert, den noch immer die Villen reicher Familien säumen, bis zum barocken
Brukenthalpalais. Wer richtig staunen will, kommt an der Orthodoxen Kathedrale nicht vorbei, die im Inneren mit prachtvollen Malereien bedeckt ist.
Traditionelles Festungs-feeling findet man nur einen Katzensprung entfernt. Siebeneckig wie ein Stern und über zwölf Kilometer lang ist die Altstadtmauer der weißen Burg in Alba Iuli. Darin lässt sich prima entspannen: an der feudalen Porta III, bei dem Wachwechsel der Kavallerie in historischen Uniformen täglich um 12 Uhr, bei einer Kokoslimonade auf der Terrasse des Carolina Café am zentralen Platz. Lohnend ist auch ein Ausflug zur Burg von Hunedoara. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem 15. Jahrhundert ist ein beliebtes Filmmotiv.
Sighisoaras Altstadt, die Burg, ist ein Schmuckstück, einst von deutschen Händlern und Handwerkern als Schäßburg gegründet. Kleine Plätze laden in den auf drei Etagen angelegten Ort – ein Unesco-weltkulturerbe. Am besten entdeckt man ihn auf der hübschen Strada Scolii in der Oberstadt, spaziert von der Schülertreppe, einem überdachten Holzaufgang, zum grün bewachsenen Schulberg bis zum Burgplatz. Dort sitzt man prima unter den Sonnenschirmen des House on the Rock und genießt im Café den vorzüglichen Kirschkuchen. Toll ist der Blick auf den Stundturm, einen ehemaligen Verteidigungsturm, und das sonnenblumengelbe Haus nebenan, in dem angeblich Graf Dracula geboren wurde.