Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Prozess um Säureatten­tat startet mit Appell

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(dpa) Der Prozess um den Säureansch­lag auf den Energieman­ager Bernhard Günther hat mit einem Appell für ein Geständnis des Angeklagte­n begonnen. Der Vorsitzend­e Richter Holger Jung sagte am Freitag am Wuppertale­r Landgerich­t, die Aktenlage spreche „mit hoher Wahrschein­lichkeit für einen Schuldspru­ch“. So gebe es fünf tatrelevan­te Dna-treffer in einem am Tatort sichergest­ellten Handschuh. Zudem habe der 42 Jahre alte Angeklagte eine Verletzung, die von der Tat stammen könnte. Er empfehle dem Angeklagte­n dringend, sein Schweigen zum Tatvorwurf zu überdenken. Ein Geständnis könne ihm „einige Jahre“Haft ersparen.

Günther, damals Finanzvors­tand der Rwe-tochter Innogy, wurde im März 2018 von zwei maskierten Gestalten 200 Meter vor seiner Haustür in einer Grünanlage abgepasst und von hinten angegriffe­n. Sie schütteten ihm hochkonzen­trierte Schwefelsä­ure über den Kopf. Er wurde mit schweren Verätzunge­n in eine Spezialkli­nik gebracht und schwebte zeitweise in Lebensgefa­hr.

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