Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Die Erde ist es wert
Europa erlebt gerade eine Hitzewelle. Indien leidet unter Temperaturen von 50 Grad. In Bangladesch sind vier Millionen Menschen nach einer Flutkatastrophe auf der Flucht. Man kann trefflich streiten, wie viel Klimawandel in jedem heißen Tag steckt. Aber eines ist unumstritten: Der Klimawandel führt dazu, dass solche Extremwetterlagen immer häufiger auftreten – und mit ihnen Leid und Verwüstung. Die Zeit drängt: Das Schmelzen der Polkappen und das Tauen der Tundren könnten das Klima auf dem blauen Planeten zum Kippen bringen. Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der großen Industrieländer nun zum Gipfel in Elmau treffen, wird es vor allem um den Krieg gegen die Ukraine gehen – verständlich. Doch der Kampf gegen den Klimawandel, der dort ebenfalls auf der Tagesordnung steht, droht in den Hintergrund zu geraten. Das kann sich die Welt nicht leisten. Anlass für uns, in dieser Ausgabe darauf zu schauen, welche Schäden der Klimawandel bereits bei Mensch und Umwelt angerichtet hat, warum wirksamer Klimaschutz auch in NRW so schwerfällt – und was Politik, Wirtschaft und Bürger trotzdem tun können, ohne die Wurzeln unseres Wohlstands zu kappen. Im Streitgespräch sagt Klimaaktivistin Luisa Neubauer: „Wir werden noch tiefer in die Klimakrise katapultiert.“Das gilt es zu verhindern. Die Erde ist es wert.