Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Tierisch gute Wettervorhersagen
Wer wissen will, ob es warm wird oder regnet, verlässt sich heute meist auf die Auskunft seiner App. Dabei gibt auch die Natur Hinweise, die gute Prognosen ermöglichen. Ein Überblick zum Siebenschläfertag.
Die Großeltern orientierten sich noch am Flug der Vögel oder an der Größe von Spinnennetzen, um abzuschätzen, wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Durch moderne Technik wird dieses Wissen mehr und mehr abgelöst – dabei sind die Vorhersagen oft erstaunlich genau. Dies sind die zehn wichtigsten tierischen Wetter-anzeiger:
Schwalbe Dieser Sperlingsvogel ist zuverlässig. Fliegen Schwalben hoch am Himmel, wird es schön. Kommt schlechtes Wetter, kreisen sie in Bodennähe. Wie so oft im Tierreich geht es um Nahrungssuche; denn das sogenannte Luftplankton – winzige Organismen wie Bakterien, Pollen oder Kleinstinsekten– fliegt nicht oder kaum aus eigener Kraft, sondern verlagert sich mit der Luftbewegung. Herrscht nun eine Hochdruckwetterlage, steigt warme Luft auf und mit ihr die leichten Organismen. Dorthin folgen ihnen die Schwalben.
Regenwurm Er verlässt bei Regenwetter seine Röhren im Erdreich. Warum das so ist, ist nicht geklärt. Eine Theorie: Wenn zu viel Wasser die Gräben füllt, kann der Wurm ersticken; er nimmt Sauerstoff über die Haut auf.
Hahn auf dem Mist Hahn – und Huhn – setzen sich dann auf den Misthaufen, wenn aufziehender Regen die Luftfeuchtigkeit erhöht und Regenwürmer nach oben lockt. Der vermeintliche Wetterhahn hofft also lediglich auf leicht zugängliches Futter.
Bienen und Mücken Wenn die Bienen eifrig fliegen und die Mücken abends in Schwärmen tanzen, dann bleibt das Wetter voraussichtlich stabil und warm – und ohne allzu viel Wind.
Feuersalamander, Erdkröte und Schnecke Der gelb-schwarze Feuersalamander, als „Lurchi“auch aus der Schuhwerbung bekannt, mag es feucht und kühl. Dann kommt er auch tagsüber aus seinem Versteck. Wird es am Tag heiß und trocken, geht er nur nachts auf die Jagd. Ebenso halten es Erdkröten und Schnecken. Ist es ihnen voraussichtlich zu trocken, halten sie sich so feucht und schattig wie irgend möglich auf. Weinberg- und Schnirkelschnecken haben dafür noch einen besonderen Trick: Sie ziehen sich ins eigene Haus zurück. Erst bei genügend Feuchtigkeit in der Luft kommen sie wieder heraus.
Eidechse
Dagegen lieben Eidechsen Wärme und Sonne. Als Kaltblüter kommen sie nur so auf jene Betriebstemperatur, mit der sie sich rasch fortbewegen können. Man sieht sie beim Auftanken an Wänden, Steinen oder Baumstämmen.
Waldmurmeltier Dieser nordamerikanische Nager aus der Familie der Hörnchen ist der falsche Fuffziger unter den Wetterpropheten. Deutschsprachige Einwanderer brachten eine Bauernregel für den 2. Februar aus Westfalen mit nach Pennsylvania/usa. „Wenn der Dachs zu Maria Lichtmeßen, mittags zwischen 11 und 12 Uhr seinen Schatten sieht, so muß er