Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Bereit für den nächsten Tanz
Trotz vieler Fragezeichen startet Angelique Kerber selbstbewusst in Wimbledon. Ohne Alexander Zverev ruhen die deutschen Hoffnungen vor allem auf der Siegerin von 2018. Bei den Herren richten sich alle Augen auf Oscar Otte.
(dpa) Angelique Kerber liebt dieses Wimbledon-gefühl. Mit einem Lächeln stieg die Siegerin von 2018 in den Privatflieger nach England, beim Betreten der legendären Anlage an der Londoner Church Road waren die Erinnerungen an frühere Zeiten sofort zurück. „Es ist immer wieder schön, es fühlt sich hier mittlerweile wie zuhause an“, schwärmte die 34-Jährige vor ihrem ersten Auftritt im All England Lawn Tennis Club an diesem Montag. „Ich freue mich, dass es relativ zügig losgeht.“
Mit reichlich Unwägbarkeiten reiste Kerber nach dem ViertelfinalAus bei ihrem Heimturnier in Bad Homburg Richtung London. Reichen nur drei Matches auf Rasen zur Vorbereitung auf den Klassiker? Wie ist ihre Form nach einem Jahr mit mehr Tiefen als Höhen? Wird es sogar ihr letztes Wimbledon?
Vor der Erstrundenpartie gegen die Französin Kristina Mladenovic präsentierte sich die dreimalige Grand-slam-turniersiegerin ungeachtet der öffentlichen Fragezeichen aber selbstbewusst und verwies besonders auf ihre mentale Stärke. „Ich weiß, was ich kann, und die Sachen, die mich dazu gebracht haben, Grand Slams zu gewinnen, habe ich immer noch“, betonte die Kielerin.
Ohne den verletzt fehlenden Alexander Zverev ruhen die deutschen Hoffnungen deshalb vor allem auf Kerber. Bei den Herren will Oscar Otte seinen rasanten Aufstieg vom Qualifikanten zum erstmals bei einem Grand-slam-turnier gesetzten Spieler binnen eines Jahres fortsetzen. „Zu schnell ging es mir nicht“, sagt der 28-jährige Kölner vor seinem deutschen Duell mit Peter Gojowczyk am Montag, an dem insgesamt neun deutsche Profis spielen. „Ich habe jahrelang gewartet, um in dieser Situation zu sein, insofern kommt mir das ganz gelegen.“
Zuletzt hatte Otte bei den RasenTurnieren in Stuttgart und im westfälischen Halle das Halbfinale er