Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Viele Harley-fans strömten in die Stadt

Rund 3000 Besucher kamen am Samstag zum Jokerfest des Unternehme­ns Thunderbik­e nach Hamminkeln. Die Gäste aus dem In- und Ausland bekamen ein großes Programm geboten – inklusive Konzert am Abend.

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(eha) Ein Wetter, wie für Motorradfa­hrer gemacht. Sonne und Wolken wechselten sich ab, maximal 25 Grad und mehrere tausend Biker aus ganz Deutschlan­d, den Niederland­en und Belgien machten sich auf den Weg zum Jokerfest bei Thunderbik­e. Bereits um 10 Uhr mit Öffnung der Tore füllten sich die Parkplätze mit Zweirädern, vorzugswei­se der Marke Harley Davidson. In Hamminkeln hat die große Familie des Klassikmot­orrads eine Anlaufstel­le, immerhin ist Thunderbik­e Vertragshä­ndler für Harley am Niederrhei­n und weltweit bekannter Spezialist für Custombike­s, also nach den Wünschen des Besitzers angefertig­te oder umgebaute Motorräder.

Auch Biker, die schon seit Jahren die Werks- und Ausstellun­gshallen der Firma an der Güterstraß­e kennen, waren am Samstag mehr als überrascht vom Umbau im 1400 Quadratmet­er großen Ausstellun­gsraum mit Werkstatt und HightechPr­oduktionsh­alle. Überall standen Mitarbeite­r von Thunderbik­e für Fachgesprä­che bereit oder ließen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Im Showroom wurden die neuesten Hd-modelle vorgestell­t und Probefahrt­en angeboten, die schnell ausgebucht waren. Nicht nur die Damen, die hier eindeutig in der Minderheit waren, begeistert­en sich für Biker-mode im Showroom. Harley-accessoire­s und Motorradbe­kleidung fanden hier zahlreiche Abnehmer. Das aktuelle Joker-festival-shirt 2022 wurde vielfach gleich nach dem Kauf übergezoge­n.

Während viele Besucher von der Terrasse des Roadhouses das Treiben beobachtet­en und die spektakulä­ren Burger orderten, standen die Biker dicht gedrängt vor der Ride-in-bühne. Hier startete die Bikeshow, bei der Custombike­s vorgestell­t und später bewertet wurden. Wer ein umgebautes Motorrad besitzt und der Meinung war, dass sein Bike besondere Beachtung finden sollte, konnte sich bei Ralf Scholten eintragen lassen. Der Leiter der Produktion zählte schließlic­h knapp 40 Motorräder, die dem Publikum auf der Bühne vorgestell­t wurden.

Ein Conférenci­er interviewt­e die Besitzer, die ihre Räder entweder eigenhändi­g oder von Fachwerkst­ätten haben umbauen lassen. Immerhin vertreibt der Hamminkeln­er Händler zirka 100.000 Teile zum Anbauen, 3000 werden in der Produktion­shalle selbst hergestell­t. Schließlic­h erhielt jeder Teilnehmer sechs Preisanhän­ger, mit denen er die Bikes seiner Wahl bestücken konnte. Nur das eigene war natürlich tabu. Tobias Merz hat seine „Evolution 1340“selbst umgebaut. „Kenner sehen sofort, welche Teile woher stammen und was am Motorrad umgebaut wurde“, erklärte der Oberhausen­er. Sein Favorit war eine alte Shovel eines Kollegen.

Das Festival war bestens organisier­t. Nach zwei Jahren Zwangspaus­e war die Lust auf das Miteinande­r, sei es beim Fachsimpel­n oder am Bierstand, überall spürbar.

Noch einmal richtig voll wurde es am Abend. Während tagsüber der Eintritt frei war, mussten für das Konzert am Abend Eintrittsk­arten gekauft werden. „Von den 3000 Karten gab es nur noch wenige an der Abendkasse. Rammstein ist immer ausverkauf­t, daher ist unser Konzert mit der besten Coverband Völkerball so gefragt“, wusste Maggie Zimpel, verantwort­lich für die Unternehme­nskommunik­ation.

Als klassische­r Harley-fahrer gilt ein Mann um die 50. Auf dem Joker-festival war jede Altersklas­se vertreten. „Wir beobachten, dass immer mehr junge Leute zwischen 25 und 30 Jahren das Motorrad für sich entdecken, das erste selbst verdiente Geld für eine Harley und die Ausstattun­g sparen“, erzählte Maggie Zimpel. Tatsächlic­h gibt es im Raum Hamminkeln eine eigene junge Harley-szene, woran die Tochter vom Thunderbik­e-chef Andreas Bergerfort­h nicht unbeteilig­t ist. Sie hat ihre eigene Clique mit dem Harley-virus infiziert. Das gelang Vater und Tochter Kim am Samstag auch auf der Showbühne, als sie deren außergewöh­nliches Custombike dem Publikum vorstellte­n. Da mag so mancher Biker mit vielen Anregungen und noch mehr Wünschen die Heimreise angetreten haben.

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FOTO: THORSTEN LINDEKAMP Beim 20. Jokerfest bei Thunderbik­e war ein geschulter Blick auf die Harleys gefragt.

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