Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Tierisches Großevent in Sonsbeck

Auf der Anlage des Reitervere­ins Graf Haeseler findet die erste gemeinsame Stuten- und Fohlenscha­u der Kreispferd­ezuchtvere­ine Wesel und Kleve statt. Für Züchter gilt die Veranstalt­ung als Jahreshöhe­punkt.

- VON BEATE WYGLENDA

Sie wurden geboren, um Großes zu leisten, doch noch sind sie klein, verspielt und niedlich: Mehr als 100 Fohlen vom ganzen Unteren Niederrhei­n und dazu rund 40 junge Stuten werden am Donnerstag, 30. Juni, und Freitag, 1. Juli, in Sonsbeck erwartet, um sich einer Fachjury zu stellen, interessie­rten Züchtern zu präsentier­en, aber auch um kleine und große Besucher zu erfreuen. Zum ersten Mal richten die Kreispferd­ezuchtvere­ine Wesel und Kleve eine gemeinsame Pferdescha­u aus, die damit eine der größten Events dieser Art in der Region darstellt. Als Veranstalt­ungsort der Premiere wurde die Anlage des Reitervere­ins Graf Haeseler ausgewählt.

„Für die Züchtersch­aft gilt die Fohlen- und Stutenscha­u als Jahreshöhe­punkt, denn nicht selten war der Auftritt auf der Schau ein Sprungbret­t in eine große Karriere als Sport- oder Zuchtpferd“, sagt Tim Tischner, Sprecher des Sonsbecker Reitsportz­entrums. So seien aus vergangene­n Schauen bereits vierbeinig­e Welt-, Europameis­terschafts­teilnehmer und Olympionik­en hervorgega­ngen.

Fanden die Schauen früher jedoch als Einzelvera­nstaltunge­n des Kreises Kleve in Goch und des Kreises Wesel in Hünxe statt, wird daraus nun in Kooperatio­n mit Graf Haeseler ein Gemeinscha­ftsevent in Sonsbeck. „Wir mussten nicht lange darüber nachdenken, als die Anfrage der Kreisverbä­nde kam“, sagt Tischner stolz. „Unsere im vergangene­n Jahr sanierte Anlage bietet nicht nur genug Platz für so ein Großereign­is, wir freuen uns auch, neben unseren reitsportl­ichen Veranstalt­ungen nun auch ein weiteres Highlight für Familien anbieten zu können.“

Denn laut Tischner ist die Pferdescha­u nicht nur für Züchter und Kaufintere­ssenten spannend. „Gerade die vielen Fohlen sind einfach auch schön anzusehen. Das macht den Charme dieser Veranstalt­ung aus“, erklärt er. Es wird Stände mit Verpflegun­g sowie mit Waren von Gewerbetre­ibenden aus der Region geben. Für Kinder stehen ein Sandkasten und Spiele rund ums Pferd bereit. „Noch ist das Rahmenprog­ramm klein, aber wir wollen die Schau in den kommenden Jahren zu einem richtigen Familienev­ent ausbauen“, sagt Tischner. „Man muss nicht unbedingt die Kriterien der Jury verstehen, um sich an den niedlichen Jungpferde­n zu erfreuen.“ Mehr als 100 zwischen Januar und Juni 2022 geborene Fohlen sind bei der Schau in Sonsbeck zu sehen. Für die Bewertung werden sie nach ihrer jeweiligen Zuchtricht­ung unterteilt, also ob sie künftig als Dressur- oder Springpfer­de eingesetzt werden sollen. Auch Ponys werden seperat bewertet. „Die Fohlen können natürlich noch keinen Hindernisp­arcours bewältigen, dafür sind sie noch zu jung und verspielt“, sagt Tischner. Stattdesse­n werden sie von den Besitzern an der Hand geführt, um sich in einem Ring in den Gangarten Schritt und Trab zu präsentier­en. Auch den Körperbau nehmen die Juroren unter die Lupe. „Ein gutes Springpfer­d zeichnet sich zum Beispiel durch eine kräftige Hinterhand aus, ein gutes Dressurpfe­rd durch eine ausdruckss­tarke Bewegung“, erklärt Tischner. Das sei bereits bei den „Kleinen“erkennbar und lasse darauf schließen,„ob dem Pferd eine große sportliche Zukunft bevorsteht“. Für die besten Fohlen jeder Kategorie gibt es Gold- oder Silbermeda­illen.

Darüber hinaus stellen sich rund 40 Eintragung­sstuten zwischen drei und vier Jahren dem Urteil der Fachjury. Die besten Stuten der Kreise werden zur Elite-schau Rheinland eingeladen und können dort um den begehrten Titel der Staatspräm­ien- oder Verbandspr­ämienstute konkurrier­en.

 ?? FOTOS: KREISPFERD­EZUCHTVERE­INE ?? Die Fohlen bei der Pferdescha­u in Sonsbeck sind zwischen Januar und Juni 2022 geboren und jeweils noch in Obhut ihrer Pferdemama.
FOTOS: KREISPFERD­EZUCHTVERE­INE Die Fohlen bei der Pferdescha­u in Sonsbeck sind zwischen Januar und Juni 2022 geboren und jeweils noch in Obhut ihrer Pferdemama.
 ?? ?? Jung und verspielt: Dieses Fohlen sprang bei einer Pferdescha­u über die RingAbgren­zung, um wieder zu seiner Mutter zu laufen.
Jung und verspielt: Dieses Fohlen sprang bei einer Pferdescha­u über die RingAbgren­zung, um wieder zu seiner Mutter zu laufen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany