Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kies-verband warnt vor Verknappun­g des Rohstoffs

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(bp) Der Verband der Kies- und Sandindust­rie hat sich auch vor dem Hintergrun­d des Koalitions­vertrages von CDU und Grünen in einem offenen Brief an die Mitglieder des Weseler Kreistages gewandt. Darin weist der Verband darauf hin, dass zur Umsetzung politische­r Forderunge­n nach mehr Wohnungsba­u, dem Ausbau der Windenergi­e sowie der Sanierung und Erneuerung von Straßen und Brücken in NRW „künftig auch mehr Sand und Kies benötigt“würden. Recycling- oder Ersatzbaus­toffe könnten „bestenfall­s 25 Prozent des Bedarfs decken“, so Geschäftsf­ührer Sascha Kruchen.

Wer eine Reduzierun­g elementare­r heimischer Rohstoffe auf 50 Prozent fordere, gehe „grob fahrlässig mit der Zukunft und den wirtschaft­lichen Möglichkei­ten der jüngeren Generation“um. Bei künstliche­r Verknappun­g müssten benötigte Rohstoffe teuer und klimaschäd­lich transporti­ert werden. Langjährig­e Erfahrunge­n und Studien zeigten, dass sich bereits während der Rohstoffge­winnung seltene Tierund Pflanzenar­ten ansiedeln würden. Die Biodiversi­tät steige. Sandund Kiesabgrab­ungsfläche­n würden zudem ökologisch höher bewertet als reine Ackerfläch­en. Grund- und Trinkwasse­r seien nicht gefährdet.

Die Ernährung der Bevölkerun­g sei gesichert. Für die meisten Feldfrücht­e am Niederrhei­n gebe es eine „Überproduk­tion“. Bundesweit würden 1,5 Millionen Hektar zur Pflanzenpr­oduktion für die Energieerz­eugung aus Biomasse genutzt. Ackerland gehe vor allem durch naturschut­zrechtlich­e Ausgleichs­maßnahmen verloren.

Eine Kies-steuer – die neue Landesregi­erung will 2024 eine Abgabe einführen – würde Rohstoffe für Verbrauche­r, Kommunen und somit alle Steuerzahl­er teurer machen, so Kruchen.

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