Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kalenderblatt
29.06.1971
Mission Sojus 11: Tod bei der Landung
Georgi Dobrowolski, Wiktor
Pazajew, Wladislaw Wolkow:
Diese drei russischen Kosmonauten starteten Anfang Juni
1971 mit der Mission Sojus 11 zur Raumstation Saljut. Sie sollten die ersten Menschen sein, die mit ihrem Raumschiff an eine Raumstation ankoppelten. Dobrowolski, der Kommandant der Crew, war ein Neuling: Es war sein erster Aufenthalt im Weltall. Auch Ingenieur Pazajew hatte noch keine Erfahrung, einzig Wolkow war bereits zuvor bei einem Raumflug dabei gewesen. Die drei waren der Ersatz für eine andere, erfahrenere Mannschaft. Bei einem der drei Kosmonauten der ursprünglichen Besatzung waren Hinweise auf Tuberkulose entdeckt worden. Daraufhin hatte man die Teams kurz vor dem Start ausgetauscht. Die Mission Sojus 11 dauerte 23 Tage. In dieser Zeit gelang es den Kosmonauten, ihr Raumschiff an die Saljut anzukoppeln. Sie stiegen in die Saljut um und waren damit die ersten Menschen, die eine Raumstation in Betrieb nehmen konnten. Doch es kam zu zahlreichen Pannen. Immer wieder meldeten die Männer, dass sie Brandgeruch wahrgenommen hätten. Die Ursache dafür konnte nie festgestellt werden. Die Rückkehr zur Erde war für den 29. Juni 1971 geplant. Als die Bergungsmannschaften nur wenige Minuten nach der Landung die Kapsel öffneten, fanden sie die drei Männer leblos in ihren Sitzen vor. Ein Ventil hatte sich geöffnet, durch das die gesamte Kabinenluft entwichen war. Die Kosmonauten waren erstickt. Sie wurden mit einem Staatsbegräbnis geehrt, an der Kremlmauer bestattet und auf einer Briefmarke verewigt. Die nächste Sojus-mission startete erst zwei Jahre später.