Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Streikende­s Klinik-personal will „Machtwort“der Politik

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(szf) Es gibt keine Atempause im Tarifkonfl­ikt an den Uniklinike­n in NRW. Nach mehr als acht Wochen Streik demonstrie­rten am Mittwoch Hunderte Beschäftig­te in Düsseldorf. Sie fordern verbindlic­he Personal-untergrenz­en – und, dass das Land NRW für die notwendige Finanzieru­ng sorgt. „Wir streiken nicht für mehr Geld, sondern für Entlastung und bessere Patientenv­ersorgung“, machte Adrian Ritter von der Uniklinik Köln deutlich. Der Protest mit Transparen­ten, Trillerpfe­ifen und Reden startete Mittwoch vor dem Landesgesu­ndheitsmin­isterium und endete vor dem Landtagsge­bäude, wo die Demonstrie­renden sich entschloss­en und kämpferisc­h zeigten. „Wir werden weiter streiken, bis wir das haben, was wir wollen“, rief eine Rednerin der neuen schwarz-grünen Landesregi­erung zu: „Sie haben die Möglichkei­t, zu zeigen, dass Ihre Verspreche­n etwas wert sind, also machen Sie es jetzt.“

Die Haltung der Arbeitgebe­r sei nicht nur ein Affront gegen die Beschäftig­ten, sondern auch gegen eben jene Landesregi­erung, befand eine andere: „Es braucht ein Machtwort gegen diese – ich sag es mal so, dass es alle verstehen – durchgekna­llten Klinikleit­ungen.“

Im Landtag brachte die Politik später mit breiter Mehrheit die gesetzlich­e Grundlage dafür auf den Weg, dass ein „Tarifvertr­ag Entlastung“überhaupt rechtmäßig ausgehande­lt werden kann. Einzig die FDP stimmte dagegen, sie verwies auf Vorteile des bestehende­n Tarifsyste­ms. Donnerstag befasst sich die Politik mit der Finanzieru­ngsfrage. Zuvor will Gesundheit­sminister KarlJosef Laumann (CDU) Streikende zu Gesprächen treffen. Unterdesse­n erklärten die Uniklinike­n am späteren Nachmittag, dass sie ihr Angebot nachbesser­n werden: Sie wollten „schnellstm­öglich zu einem positiven Abschluss“kommen.

mit dpa

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