Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Olejniczak verabschiedet sich „aus Liebe“
Der Trainer feiert mit BW Wertherbruch ein Happy End. Auch in der kommenden Saison spielt das Team in der Fußball-kreisliga A – aber ohne den 36-Jährigen. Er arbeitet nun als Coach des Bezirksliga-aufsteigers SV Brünen.
Ende gut, alles gut: Zwar unterlag der Fußball-a-ligist BW Wertherbruch am letzten Spieltag der Abstiegsrunde zu Hause dem TUB Bocholt II mit 1:3, doch letztlich reichte der Mannschaft der sechste Tabellenplatz zum Klassenerhalt. „Wir standen über dem Strich und das auch absolut verdient“, sagt Trainer Rene Olejniczak, dem der Ligaverbleib ganz besonders am Herzen lag. Schließlich hatte der 36-Jährige bereits im vergangenen November seinen Abschied als BWW-COach verkündet. Eine Entscheidung, die sich „nach wie vor richtig anfühlt“. Denn: „Ich habe ja aus Liebe nein gesagt.“
Konkret meint Olejniczak damit, dass nach fünf erfolgreichen Jahren bei BW Wertherbruch bei ihm das Gefühl aufkam, die Mannschaft brauche „einen neuen Impuls. Es ist auch mal gesund, wenn ein frischer
„Ich wollte mich nicht abnutzen und vor allem in Freundschaft gehen“
Rene Olejniczak Trainer von BW Wertherbruch
Wind weht.“Schließlich gäbe es genügend Beispiele von Trainern, die den passenden Moment zum Abschied verpasst haben. „Ich wollte mich nicht abnutzen und vor allem in Freundschaft gehen“, sagt Olejniczak.
Zudem habe er mit dem Verein alle sportlichen Ziele erreicht. Direkt in seiner ersten Spielzeit 2017/18 gelang ihm mit den Wertherbruchern die Rückkehr in die Kreisliga A. Im Anschluss etablierte sich BWW als A-ligist und konnte zudem immer wieder Akteure aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft integrieren. „Wären wir am Ende doch noch abgestiegen, hätte ich die fünf Jahre zwar trotzdem nicht missen wollen“, sagt Olejniczak. „Doch gerade, weil mir der Klub und die Menschen dahinter so am Herzen liegen, wollte ich mich keinesfalls als Absteiger verabschieden.“
Dabei war das Unterfangen Klassenerhalt keinesfalls ein Selbstläufer. Zwar rangierte BW Wertherbruch nach der normalen Hinrunde mit 20 Punkten in sicheren Gefilden, doch von eben diesen 20 Zählern blieben in der anschließenden Abstiegsrunde nur zwölf übrig. „Somit war uns von Anfang an klar: Jedes Spiel wird ein Endspiel und jeder Punktverlust tut doppelt weh.“Ein Umstand, der zwar für reichlich
Spannung bis zum finalen Spieltag sorgte. Aber eben auch einige Nerven kostete, wie Olejniczak sagt. „Die Anspannung war schon sehr groß, gerade auch bei mir. Aber am Ende haben wir diese Anspannung in positive Energie umgewandelt. Deshalb kann die gesamte Truppe auch stolz auf sich sein.“
Gerade der „unbändige Teamgeist“, so Rene Olejniczak, sei ein entscheidendes Plus im Abstiegskampf gewesen. Doch nicht nur deshalb sieht der 36-Jährige, der in Kürze zum ersten Mal Vater wird, BW Wertherbruch für die Zukunft sportlich gut aufgestellt. Dies schließt nicht zuletzt auch seinen Nachfolger Jürgen Stratmann mit ein.
„Ich war selbst sehr gespannt, wer das Traineramt in Wertherbruch übernehmen wird. Als die Wahl schließlich auf Jürgen Stratmann fiel, hätte ich nicht glücklicher sein können“, sagt Olejniczak. Mit Stratmann, der die vergangenen fünf Spielzeiten beim SV Biemenhorst das Sagen hatte und zuletzt nur knapp den Landesliga-aufstieg verpasste, werde BWW einen „TopTrainer bekommen, der über sehr viel Erfahrung verfügt“.
Rene Olejniczak selbst hat vergangene Woche an seiner neuen und alten Wirkungsstätte, dem künftigen Bezirksligisten SV Brünen, die Arbeit aufgenommen. Dort hatte er vor seiner Zeit bei BW Wertherbruch unter Aycin Özbek schon als Co-trainer gearbeitet. „Im ersten Moment war es schon etwas komisch, jetzt nicht mehr blau, sondern rot zu tragen. Aber in Brünen stimmt für mich das Gesamtpaket zu 100 Prozent“, so Olejniczak, der hofft, dass er auch beim SV Brünen seine Ziele verwirklichen kann. Genauso, wie er es bei BW Wertherbruch geschafft hat.