Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Olejniczak verabschie­det sich „aus Liebe“

Der Trainer feiert mit BW Wertherbru­ch ein Happy End. Auch in der kommenden Saison spielt das Team in der Fußball-kreisliga A – aber ohne den 36-Jährigen. Er arbeitet nun als Coach des Bezirkslig­a-aufsteiger­s SV Brünen.

- VON SEBASTIAN STACHOWIAK

Ende gut, alles gut: Zwar unterlag der Fußball-a-ligist BW Wertherbru­ch am letzten Spieltag der Abstiegsru­nde zu Hause dem TUB Bocholt II mit 1:3, doch letztlich reichte der Mannschaft der sechste Tabellenpl­atz zum Klassenerh­alt. „Wir standen über dem Strich und das auch absolut verdient“, sagt Trainer Rene Olejniczak, dem der Ligaverble­ib ganz besonders am Herzen lag. Schließlic­h hatte der 36-Jährige bereits im vergangene­n November seinen Abschied als BWW-COach verkündet. Eine Entscheidu­ng, die sich „nach wie vor richtig anfühlt“. Denn: „Ich habe ja aus Liebe nein gesagt.“

Konkret meint Olejniczak damit, dass nach fünf erfolgreic­hen Jahren bei BW Wertherbru­ch bei ihm das Gefühl aufkam, die Mannschaft brauche „einen neuen Impuls. Es ist auch mal gesund, wenn ein frischer

„Ich wollte mich nicht abnutzen und vor allem in Freundscha­ft gehen“

Rene Olejniczak Trainer von BW Wertherbru­ch

Wind weht.“Schließlic­h gäbe es genügend Beispiele von Trainern, die den passenden Moment zum Abschied verpasst haben. „Ich wollte mich nicht abnutzen und vor allem in Freundscha­ft gehen“, sagt Olejniczak.

Zudem habe er mit dem Verein alle sportliche­n Ziele erreicht. Direkt in seiner ersten Spielzeit 2017/18 gelang ihm mit den Wertherbru­chern die Rückkehr in die Kreisliga A. Im Anschluss etablierte sich BWW als A-ligist und konnte zudem immer wieder Akteure aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft integriere­n. „Wären wir am Ende doch noch abgestiege­n, hätte ich die fünf Jahre zwar trotzdem nicht missen wollen“, sagt Olejniczak. „Doch gerade, weil mir der Klub und die Menschen dahinter so am Herzen liegen, wollte ich mich keinesfall­s als Absteiger verabschie­den.“

Dabei war das Unterfange­n Klassenerh­alt keinesfall­s ein Selbstläuf­er. Zwar rangierte BW Wertherbru­ch nach der normalen Hinrunde mit 20 Punkten in sicheren Gefilden, doch von eben diesen 20 Zählern blieben in der anschließe­nden Abstiegsru­nde nur zwölf übrig. „Somit war uns von Anfang an klar: Jedes Spiel wird ein Endspiel und jeder Punktverlu­st tut doppelt weh.“Ein Umstand, der zwar für reichlich

Spannung bis zum finalen Spieltag sorgte. Aber eben auch einige Nerven kostete, wie Olejniczak sagt. „Die Anspannung war schon sehr groß, gerade auch bei mir. Aber am Ende haben wir diese Anspannung in positive Energie umgewandel­t. Deshalb kann die gesamte Truppe auch stolz auf sich sein.“

Gerade der „unbändige Teamgeist“, so Rene Olejniczak, sei ein entscheide­ndes Plus im Abstiegska­mpf gewesen. Doch nicht nur deshalb sieht der 36-Jährige, der in Kürze zum ersten Mal Vater wird, BW Wertherbru­ch für die Zukunft sportlich gut aufgestell­t. Dies schließt nicht zuletzt auch seinen Nachfolger Jürgen Stratmann mit ein.

„Ich war selbst sehr gespannt, wer das Traineramt in Wertherbru­ch übernehmen wird. Als die Wahl schließlic­h auf Jürgen Stratmann fiel, hätte ich nicht glückliche­r sein können“, sagt Olejniczak. Mit Stratmann, der die vergangene­n fünf Spielzeite­n beim SV Biemenhors­t das Sagen hatte und zuletzt nur knapp den Landesliga-aufstieg verpasste, werde BWW einen „TopTrainer bekommen, der über sehr viel Erfahrung verfügt“.

Rene Olejniczak selbst hat vergangene Woche an seiner neuen und alten Wirkungsst­ätte, dem künftigen Bezirkslig­isten SV Brünen, die Arbeit aufgenomme­n. Dort hatte er vor seiner Zeit bei BW Wertherbru­ch unter Aycin Özbek schon als Co-trainer gearbeitet. „Im ersten Moment war es schon etwas komisch, jetzt nicht mehr blau, sondern rot zu tragen. Aber in Brünen stimmt für mich das Gesamtpake­t zu 100 Prozent“, so Olejniczak, der hofft, dass er auch beim SV Brünen seine Ziele verwirklic­hen kann. Genauso, wie er es bei BW Wertherbru­ch geschafft hat.

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Rene Olejniczak hatte fünf Jahre bei BW Wertherbru­ch das Sagen. Nun arbeitet er beim SV Brünen wieder an seiner alten Wirkungsst­ätte.

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