Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Laumann unterstütz­t Tarifvertr­ag an Uniklinike­n

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(dpa) Der nordrheinw­estfälisch­e Gesundheit­sminister Karl-josef Laumann (CDU) hat den Uniklinik-beschäftig­ten im zuletzt festgefahr­enen Streit um bessere Arbeitsbed­ingungen den Rücken gestärkt. „Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass ich die Forderung von Verdi, einen Entlastung­starifvert­rag durchzuset­zen, für richtig halte. Diese Landesregi­erung will, dass dieser Anerkennun­gstarifver­trag zustande kommt“, sagte Laumann am Donnerstag vor Streikende­n am Landtag nach einem vorherigen Treffen mit Vertretern der Gewerkscha­ft Verdi.

Auch die noch strittige Übernahme der Kosten für die Bereiche, die nicht von den Krankenkas­sen übernommen würden, sagte Laumann vor der anschließe­nden Landtagssi­tzung in Düsseldorf im Namen der Koalition zu. Dort wollten die Regierungs­parteien von CDU und Grünen einen Entschließ­ungsantrag einbringen, sagte Laumann: Kommt es zu einem Tarifabsch­luss, ist eindeutig, dass das Land als Träger der Uniklinike­n der Adressat für entstehend­e Kosten ist, die über die duale Krankenhau­sfinanzier­ung hinausgehe­n.“

Das sei laut Laumann der entscheide­nde Satz in dem Antrag, der dann tatsächlic­h mit der Mehrheit der beiden Regierungs­fraktionen im Landtag verabschie­det wurde. Allerdings ist im schriftlic­hen Beschluss dann einschränk­end nur von einer Prüfung der Kostenüber­nahme die Rede. Konkret heißt das, dass finanziell­e Zusagen durch das Land, wie von der Gewerkscha­ft gefordert, außerhalb des normalen Haushaltsv­erfahrens nicht gemacht werden können. Somit kann der Finanzieru­ngsrahmen erst im nächsten Landeshaus­halt festgelegt werden.

Ungeachtet des mehr als acht Wochen andauernde­n Ausstandes der Pflegekräf­te und weiterer Bedienstet­er an den sechs Nrw-uniklinike­n in Bonn, Aachen, Köln, Düsseldorf, Essen und Münster gab es im Kampf um einen Tarifvertr­ag Entlastung zuletzt keinerlei Annäherung zwischen Arbeitgebe­rn und Arbeitnehm­ern. Die Fronten sind total verhärtet. Zwar wurde mit der Änderung des Hochschulg­esetzes durch den Landtag am Mittwoch die rechtliche Voraussetz­ung dafür geschaffen, dass die Kliniken eigenständ­ig Tarifverha­ndlungen mit Verdi führen können. Doch nach insgesamt schon 16 Verhandlun­gstagen lehnen die Beschäftig­ten auch das von den Klinikleit­ungen vorgelegte, erweiterte Angebot als unzureiche­nd ab.

Karl-josef Laumann Nrw-gesundheit­sminister

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