Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn
(bsc) Die Tarifbezirke der IG Metall fordern acht Prozent mehr Geld für die Beschäftigten bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Auf diese Forderung haben sich am Donnerstag die Tarifbezirke der IG Metall jeweils geeinigt. Damit liegt diese Forderung am oberen Ende der Spanne, die der Vorstand der Gewerkschaft vor zehn Tagen empfohlen hatte – vorläufig. Die endgültige Forderung wird er erst am 11. September beschließen.
Die IG Metall begründet ihre Forderung vor allem mit der hohen Inflation. „Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Auftrags- und Ertragslage in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte“, so der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler.
Als „völlig unrealistisch und absolut unverträglich für den M+EStandort Nordrhein-westfalen“wiesen die Nrw-metallarbeitgeber die Forderung zurück. Alle Branchen der Metall- und Elektroindustrie lägen immer noch zum Teil deutlich unter dem Vorkrisenniveau, hätten mit heftigen äußeren Preisschocks zu kämpfen und stünden außerdem unter massivem strukturellem Veränderungsdruck: „Eine auch nur annähernde Umsetzung dieser Forderung würde viele Betriebe völlig überfordern und zahlreiche Arbeitsplätze im bedeutendsten Industriezweig des Landes aufs Spiel setzen“, sagte Arndt G. Kirchhoff, Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-industrie Nordrhein-westfalen. Die Gewerkschaft aber will auf jeden Fall prozentuale Erhöhungen der Entgelte durchsetzen, die es zuletzt 2018 gegeben hatte. Mit Einmalzahlungen sei man nicht zufrieden. Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-württemberg, hält deshalb auch wenig vom Vorschlag der Bundesregierung, mit einer Einmalzahlung eine Lohn-preis-spirale zu verhindern.