Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
230 Mitglieder und mehrere Foren
Synodalversammlung Sie hat 230 Mitglieder, ist oberstes Organ des Synodalen Weges und fasst Beschlüsse. Ihr gehören die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz an, Zdk-vertreter und Vertreter geistlicher Dienste, kirchlicher Ämter, junge Menschen und Einzelpersonen.
Synodalforen „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“; „Priesterliche Existenz heute“; „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“; „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“.
So blumig und vieldeutig Papst Franziskus häufig seine Botschaften unters Gottesvolk bringt, so unverblümt bringt Kasper seine „Einwände“vor. Nun ist Kasper ohne Amtsmacht, doch der Einfluss des früheren Dogmatik-professors ist als theologisches Schwergewicht nach wie vor beträchtlich. Ihm zur Seite sprang ein weiterer, aktiver Kardinal. Auch dem Wiener Kardinal Christoph Schönborn geht es in erster Linie um die Bewahrung des Weiheamtes. Wenn der Synodale Weg das geweihte Amt infrage stelle, „dann ist hier etwas falsch gelaufen – schlicht und einfach“. Darüber könne nicht diskutiert werden, weil es dazu „klare lehramtliche Äußerungen“mehrerer Päpste gebe. Der 77-Jährige hob die große Tradition der Kirche hervor und merkte zum Ausschluss der Frauen vom Priestertum an: „Vielleicht ist hier ein Sinngehalt, der sich mir jetzt und auch der Mehrheit der Gesellschaft heute nicht erschließt, den aber zu hüten vielleicht die Kirche beauftragt ist.“
Ausdrücklich warnte Schönborn in seinem Aufsatz für die katholische Zeitschrift „communio“vor einer „Instrumentalisierung des Missbrauchs“. So werde das Thema dazu benutzt, Reformforderungen durchzusetzen. Damit verkehrte der Wiener Kardinal allerdings die Motive des Synodalen Wegs. Denn tatsächlich und ausdrücklich waren es die Ergebnisse der großen, deutschlandweiten Missbrauchsstudie, die Bischöfe und Laien an einen Tisch brachten, um nach systemischen Ursachen von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in der Kirche zu suchen. Die Reformen stehen in erster Linie dafür, Missbrauch aufzuklären und künftig wenigstens einzudämmen.
Für Irme Stetter-karp ließen all diese Vorwürfe erkennen, dass die ernsten gemeinsamen Anstrengungen von Laien und Klerikern in Deutschland, Vertrauen in die katholische Kirche neu aufzubauen, nicht ausreichend ernst genommen würden. „Ernst genommen wird auch nicht die kritische Lage, die sich in den Austrittszahlen spiegelt“, so die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und des Synodalen Wegs.
„Ich frage zurück, was denn konkret die alternativen Konzepte derer sind, die den Synodalen Weg substanziell angreifen? Womit geben sie dem Heiligen Geist eine Chance? Stattdessen regieren in diesen Kritiken die Kräfte der Beharrung, der Verteidigung des Institutionellen um jeden Preis, auch um den des maximalen Bedeutungsverlustes“, erklärte die 66-Jährige. Nach ihren Worten brauche die deutsche Gesellschaft gerade jetzt in sehr fragilen politischen Zeiten eine katholische Kirche, „die gesellschaftliche Herausforderungen mit ethisch profilierten Positionen begleitet, christliche Werte überzeugend einbringt, anstatt jammernd über die böse Welt sich im Turm gemütlich vergräbt und weiter um sich selbst kreist.“