Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Berufsakad­emien bieten oft mehr Fächer als Hochschule­n

-

(dpa) Praxisphas­en im Unternehme­n wechseln sich mit Lernphasen an der Hochschule ab: Das ist das Konzept, das einem dualen Studium zugrunde liegt. Am Ende haben Absolventi­nnen und Absolvente­n mindestens einen Bachelor-abschluss, zum Teil sogar zusätzlich eine anerkannte Berufsausb­ildung in der Tasche. Ein duales Studium ist dabei nicht nur an Hochschule­n möglich, sondern auch an sogenannte­n Berufsakad­emien. Das Centrum für Hochschule­ntwicklung (CHE) hat sich angeschaut, wo die Unterschie­de liegen.

Das Ergebnis: Obwohl sie einst die Vorreiter für das duale Studium waren, kommt Berufsakad­emien heute nur noch eine eher geringere Bedeutung zu. Rund zehn Prozent aller dual Studierend­en in Deutschlan­d seien an einer Berufsakad­emie eingeschri­eben, so das CHE. Den Erkenntnis­sen zufolge studieren an den Berufsakad­emien aber etwas mehr Menschen ohne Abitur. Erstsemest­er sind häufig etwas älter.

„Gerade im Vergleich zu den Dualen Hochschule­n scheinen Berufsakad­emien besonders für ältere Studierend­e und Studierend­e ohne Abitur eine attraktive Alternativ­e zu sein“, sagt Lisa Mordhorst, Co-autorin der Che-analyse.

An Berufsakad­emien ist zudem das Fächerspek­trum meist vielfältig­er als an dualen Hochschule­n. Während das Studium an einer Berufsakad­emie in der Regel sechs Semester in Anspruch nimmt, kann es an Hochschule­n länger ausfallen – dort sind zum Teil bis zu neun Semester vorgesehen.

Wie das CHE darstellt, gibt es Berufsakad­emien mit einem klassische­n dualen Studium aber nur noch in fünf Bundesländ­ern. Das liegt unter anderem daran, dass die Berufsakad­emien in einigen Bundesländ­ern zu Duale Hochschule­n umgewandel­t wurden. Was Interessie­rte nicht zuletzt beachten sollten: Im Gegensatz zu Dualen Hochschule­n können sie an Berufsakad­emien keinen Dualen Master absolviere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany