Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Keller nimmt Airport in Schutz
Düsseldorfs Oberbürgermeister äußert sich zu den Zuständen am Flughafen.
Nordrhein-westfalen startet in die zweite Ferienwelle. Die Fluggastzahlen sollen am Samstag und Sonntag an beiden Airports aber leicht unter denen des ersten Ferienwochenendes liegen.
„Wir rechnen mit insgesamt 167.000 Passagieren: 56.000 am Freitag, 54.000 am Samstag und 57.000 am Sonntag“, teilte eine Sprecherin des Düsseldorfer Flughafens auf Anfrage mit. Der Flughafen Köln/bonn rechnet von Freitag bis Sonntag mit 110.000 Fluggästen. Dort gab es am Freitagmittag erneut sehr lange Warteschlangen an den Sicherheitskontrollen – bis vor die Türen des Terminals. „Diese Aufgabe gehört dringend in die Hände des Staates“, sagte Verdi-gewerkschaftssekretär Özay Tarim.
Am Freitag äußerte sich erstmals auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller zu den Problemen am Flughafen. „Auch wenn die Probleme der LuftfahrtBranche nicht düsseldorfspezifisch sind, sind die täglichen Wartezeiten und Schlangen im Düsseldorfer Terminal zu den Spitzenstunden höchst unbefriedigend“, sagte er. Der Luftverkehr sei eine komplexe Branche mit vielen verschiedenen Bereichen, die jeweils Teilaufgaben übernehmen. „Ich kann nachvollziehen, dass für Außenstehende, insbesondere für Passagiere, nur schwer erkennbar und völlig irrelevant ist, welche Ansprechpartner für welche Dienstleistungen verantwortlich zeichnen“, sagte Keller. „Die Zuständigkeiten werden daher häufig reduziert auf den Flughafen Düsseldorf, der zu meinem Bedauern und vor allem zu Unrecht aktuell für vieles herhalten muss, was sich momentan in nachvollziehbarer Weise an Frust und Wut bei den Reisenden entlädt.“In Zukunft müsse über Veränderungen in der Organisationsstruktur und bei den Verantwortlichkeiten nachgedacht werden, so Keller.
Am ersten Nrw-ferienwochenende hatten der starke Andrang und eine Störung an der Gepäckförderanlage am Düsseldorfer Flughafen zu chaotischen Zuständen geführt. „Auch das zweite Ferienwochenende wird spannend bleiben“, sagt Jens Flören, Sprecher der Bundespolizei in Sankt Augustin. Wichtig für die Sicherheitskontrolle sei, rechtzeitig da zu sein und nur das im Handgepäck zu haben, was erlaubt ist und was an Bord dringend gebraucht werde.