Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fifa nutzt bei WM halbautoma­tische Abseitstec­hnologie

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(dpa) Mit halbautoma­tischer Abseitstec­hnologie will die Fifa bei der WM die Entscheidu­ngen der Videoschie­dsrichter schneller und zuverlässi­ger machen. Wie der Fußball-weltverban­d am Freitag mitteilte, wird das System bei den 64 Turnier-partien in Katar zum Einsatz kommen. „Wir sind bereit, es zu nutzen. Wir sind zufrieden mit den Testergebn­issen, wir setzen unsere Arbeit fort“, sagte Fifa-schiedsric­hterchef Pierluigi Collina in einem digitalen Mediengesp­räch zu der neuen Technologi­e. „Wir wollen akkurate Entscheidu­ngen“, fügte der Italiener an.

Die neue Messtechni­k bei Abseitsent­scheidunge­n war zuletzt beim Arab Cup und der Klub-wm im Februar getestet worden. Über ein 500-Hertz-signal im Ball und ein Dutzend Kameras, die über Datenpunkt­e die Bewegungen der Spieler festhalten, wird noch genauer als bislang die Position von möglicherw­eise im Abseits postierten Akteuren erfasst. Die Daten werden von einem Video-assistente­n geprüft und an den Referee auf dem Feld sofort weitergele­itet.

Laut Collina erhoffe man sich neben der exakteren Messung auch einen Zeitgewinn. Bislang würden Abseitsübe­rprüfungen rund 70 Sekunden dauern, mit dem neuen System könne man auf rund 25 Sekunden reduzieren. Über Videoleinw­ände sollen die Fans im Stadion über die Entscheidu­ngen informiert werden. „Die Fifa will die Technologi­e weiter fördern, um den Fußball auf allen Ebenen zu verbessern“, wurde Fifa-präsident Gianni Infantino in einer Mitteilung zitiert.

Collina widersprac­h erneut dem Vorwurf, die Referees würden durch die Technologi­e durch Roboter ersetzt. Ein Ende der Entwicklun­g sei nicht abzusehen. Aber: „Der Schiedsric­hter bleibt der letzte Entscheidu­ngsträger“, sagte Collina.

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