Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Schwimmen auf eigene Gefahr

Der Langstreck­enschwimme­r Joseph Heß hat am Freitag auf seiner Tour von der Rheinquell­e bis zur Mündung einen Stopp in Wesel eingelegt. Sein von Problemen geplagtes Vorhaben ist zwar sehr gefährlich, dient aber der Wissenscha­ft.

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(rku/meko) Es ist eine extreme Tour, die sich Langstreck­enschwimme­r Joseph Heß vorgenomme­n hat: In gut 25 Tagen will er den Rhein von der Quelle bis zur Mündung bezwingen. Die Reise des Chemnitzer­s begann am 11. Juni am Tomasee in der Schweiz. Am Freitag führte ihn seine rund 60 Kilometer lange Etappe vom Duisburger Norden in den Kreis Wesel, vorbei an den Rheinufern in Rheinberg, Dinslaken und Voerde. Nach einem Zwischenst­opp in Wesel ging es weiter nach Emmerich, wo er die Nacht verbrachte.

Gut gelaunt und motiviert erreichte Heß am Freitagmit­tag den Weseler Yachthafen. Dass er gerade rund 23 Kilometer durch den Rhein geschwomme­n ist, mag man kaum glauben, wäre sein Abenteuer nicht so gut dokumentie­rt. Am Morgen war er um 9.35 Uhr in Duisburg ins Wasser gestiegen, Wesel erreichte er um 12.45 Uhr. „Entspannt, ein bisschen salzig auf der Strecke“– so beschrieb er die Etappe, die eine der letzten auf seiner Tour ist. Es ist nur ein kurzer Aufenthalt, den er in Wesel machen konnte. Nach weniger als einer Stunde war Heß schon wieder im Fluss und kraulte in Richtung Emmerich weiter – das war das gestrige Tagesziel.

Bis zum 4. Juli möchte der Wirtschaft­singenieur dann sein Ziel, die Nordsee bei Rotterdam, erreichen. Dieser Schwimm-marathon ist keine leichte Aufgabe. „Die Strömung ist eine große Gefahr“, hatte Heß vor dem Start gesagt. Hinzu kommen der starke Schiffsver­kehr auf dem Fluss und Verunreini­gungen des Wassers. Dass die Tour nicht ungefährli­ch ist, habe er immer wieder erfahren, berichtete Heß während der Reise der Deutschen Presse-agentur. Der Sog der Schiffe dürfe nicht unterschät­zt werden. Wenn es brenzlig zu werden drohe, dann lege er einen Stopp am Ufer ein oder gehe an Bord seines Bootes.

Seine Reise verlief bisher nicht ohne Zwischenfä­lle. Ein MagenDarm-infekt und ein Defekt des Begleitboo­tes in Süddeutsch­land hätten ihn zwei Tage in Verzug gebracht, sagte der 35-Jährige. Damit all die Vorbereitu­ngen und das Training nicht umsonst waren und weil auf

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FOTO: DAVID YOUNG Ein Mann in einem Kayak begleitet Joseph Heß bei seiner Tour durch den Rhein.
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FOTO: LARS FRÖHLICH Der Langstreck­enschwimme­r machte am Freitag Station im Yachthafen Wesel, bevor er weiter in Richtung Emmerich aufbrach.

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