Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
ASG-CHEF kämpft gegen wilden Müll
Nach einem neuerlichen Vorfall plädiert Mike Seidel erneut stark für Mülldetektive.
(meko) Dass Bürgerinnen und Bürger Abfall im öffentlichen Raum hinterlassen, kommt immer wieder mal vor. Doch der Fall, der dem ASG jüngst gemeldet wurde, hatte erstaunliche Ausmaße angenommen. Mehr als 20 gelbe Säcke voller Mischmüll hatte jemand neben den Containern an der Straße Am Friedenshof abgestellt. Das störte nicht nur die umliegenden Anwohner und sah unattraktiv aus, sondern es unterläuft auch das Müllgebührensystem.
Zwar komme das verbotene Müllabstellen in diesem Ausmaß nur äußerst selten vor, erklärt ASG-CHEF Mike Seidel, jedoch nutzten Bürgerinnen und Bürger immer wieder die Fahrt zum Glascontainer, um „die eine oder andere Tüte zu entsorgen“. Besonders die Stellen, wo viele Container an einem großen Parkplatz stehen, seien dafür anfällig. Erlaubt ist das natürlich nicht – und auch nicht fair. Schließlich werden so die Entsorgungskosten auf die Allgemeinheit umgelegt.
Denn Abholen müssen die ASGMitarbeiter den Unrat trotzdem. Das funktioniert in der Regel schnell – so auch zuletzt am Friedenshof. Als hier ein Anwohner die wilde Müllkippe per App meldete, waren die Säcke kurz darauf verschwunden. „Die Sachen liegen nicht länger als 48 Stunden“, verspricht Seidel. Zuständig dafür sind die Mitarbeiter des Rheinflitzers, die außerhalb der Regelarbeitszeiten den Bürgerinnen und Bürgern hinterherräumen.
Was sie außerdem tun – und was eigentlich nicht ihre Aufgabe ist: nach offensichtlichen Hinweisen auf den oder die Verursacher suchen. Es wäre aber gut, wenn diese Ermittlung professionalisiert werden würde, meint Seidel und spricht sich – wie schon vor einiger Zeit – für den Einsatz von Mülldetektiven aus.
Kann der Verursacher ermittelt werden, leitet der ASG ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein und gibt die Daten ans Ordnungsamt weiter. In besonderen Fällen, etwa wenn es um massive Umweltverschmutzung geht, werden auch gelegentlich weitere Behörden einbezogen – etwa der Kreis oder sogar die Polizei. „Ich verstehe so ein Verhalten nicht“, ärgert sich der ASG-CHEF. „Jedem ist es möglich, relativ günstig seinen Abfall abzugeben“, betont er mit Verweis auf die durchaus moderaten Müllgebühren in Wesel.
So kostet es gerade einmal 4,90 Euro, den Müll, der nicht mehr in die eigene Tonne passt, in einem speziellen, zusätzlichen Abfallsack abholen zu lassen und nur 3,80 Euro, wenn man diesen selbst zum Wertstoffhof bringt. „Und wenn man dann noch trennt nach Papier und Restmüll, wird’s noch günstiger“, sagt Seidel weiter.