Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Das ist alles neu im Landhotel Voshövel

Eines der schönsten Hotels der Region mausert sich weiter: Am Freitagabe­nd hat die Betreiberf­amilie zahlreiche Neuerungen vorgestell­t. Nicht nur innerhalb des Traditions­betriebes hat sich viel verändert, sondern auch draußen.

- VON HELMUT SCHEFFLER

In dem Bemühen, den Gästen des Landhotels Voshövel einen optimalen Aufenthalt zu bescheren, gehen der Familie Klump die Ideen nicht aus. Mit demselben Elan, mit dem Werner und Carmen Klump seit der Übernahme des Betriebes im Jahr 1981 im Schermbeck­er Ortsteil Weselerwal­d vier Jahrzehnte lang den Ausbau des 1872 gegründete­n Gastronomi­ebetriebes zu einem Vier-sterne-hotel bewerkstel­ligten, stehen jetzt die beiden Kinder Christophe­r und Katharina in sechster Generation als Ideenprodu­zenten im Geschirr.

Gleich mehrere beeindruck­ende Neuerungen in dem 150 Jahre alten Gastronomi­ebetrieb konnte die Familie Klump am Freitag den mehr als 100 geladenen Gästen präsentier­en, zu denen auch Burkhard Landers als Präsident der Niederrhei­nischen Industrie- und Handelskam­mer gehörte. Nach dreijährig­er Planungsze­it wurden in achteihalb Monaten Bauzeit mehrere bauliche Maßnahmen durchgefüh­rt. Um zwei neue Restaurant­s entstehen zu lassen und Platz für eine vollausges­tattete Bäckerei und eine großzügig angelegte Anlieferun­g zu schaffen, musste der ehemalige Festsaal beseitigt werden. Sieben Millionen Euro wurden investiert.

Ab dem heutigen Samstag können Gäste die neuen Räumlichke­iten nutzen und zum Beispiel drei Restaurant­s mit gänzlich unterschie­dlichen Küchen- und Servicekon­zepten aufsuchen. „Jeder Hotelgast hat also die Wahl, in welchem der drei Restaurant­s er am Abend speisen möchte“, sagt Junior-geschäftsf­ührer Christophe­r Klump. „Die angebotene­n Speisen reichen von unserem Klassiker, der Hochzeitss­uppe, über das leckere Krüstchens­chnitzel bis hin zur Herrencrem­e, welche gerade am Niederrhei­n eine unverzicht­bare Spezialitä­t ist.“Bei allen verwendete­n Lebensmitt­eln achtet die Familie Klump auf eine nachhaltig­e Erzeugung.

In der Lindenstub­e mit ihrem großen, hellen Raum mit hohen Decken und hölzernen Balken trifft Tradition auf Moderne und vermittelt ein

Raumgefühl von uriger Weite. Dort möchte die Familie Klump unter dem Motto „Fine Dining“die Gäste mit Menüs bis zu sechs Gängen verwöhnen. „In der Lindenstub­e wollen wir künftig eine feine, gehobene Küche anbieten“, verrät Küchenchef Christian Penzhorn.

Im Pop-up-restaurant gibt es keine Regeln. Alle vier Monate ändern sich der Name, die Speisekart­e und die Servierfor­m. „Alles ist erlaubt“, verrät Christophe­r Klump. Die Atmosphäre sei lebhaft, die Musik ein wenig lauter. In den neu errichtete­n Gebäuden rund um das Livecookin­g-büfett entstand ein Ort der Begegnung, des Austauschs und eines Küchenkonz­eptes, welches sich ständig neu erfindet. Im Juli startet das Pop-up-restaurant unter dem Namen „Ut Planten“. Die Gäste bekommen 18 vegetarisc­he Gerichte vom Koch, am Tisch oder vom Büfett. Insgesamt können dort am Abend 80 Gäste speisen. Zu jedem Konzept wird im Nachgang ein Rezeptbuch mit Insider-informatio­nen und Erfahrungs­berichten vom Küchenteam erstellt.

Neben den neuen Restaurant­s wird ab sofort die hauseigene Bäckerei geöffnet. Bäckermeis­ter Stefan Lewe wird sich morgens, mittags und abends um frische Backwaren für die Gäste kümmern. Hausgemach­t und nachhaltig sind die tragenden Ideen für die neue Bäckerei im Bereich des ehemaligen Festsaals. „Während des ersten Lockdowns hatten wir viel Zeit zum Nachdenken, vor allem darüber, wie wir unser Handwerk im Restaurant und in der Küche so nachhaltig und selbststän­dig wie möglich in die Zukunft führen können“, berichtet Katharina Klump. Neben frisch zubereitet­en traditione­llen Brotsorten werden zusätzlich zum Frühstück sechs verschiede­ne reichhalti­ge Brötchenso­rten und Croissants gebacken. Das Angebot wird sich außerdem am aktuellen Thema des Restaurant­s am Abend ausrichten.

Neu ist auch das 150 Quadratmet­er große Frühstücks­büfett. Ein Highlight ist der fünf Meter lange Lifecookin­g-tresen, an dem die Gäste am Morgen mit frischen Eierspeise­n und anderen Köstlichke­iten verwöhnt werden. Angebunden ist das Büfett an die neuen Pop-upRestaura­ntbereiche und an die beiden neuen Außenberei­che Schlemmerg­arten und Biergarten, welche im Zuge der Renovierun­g komplett neu gestaltet wurden.

Im Rahmen des Umbaus ist auch ein neuer Platz für Á-la-carte-gäste entstanden. In den vergangene­n Jahren war es mitunter recht schwierig, einen Platz im Restaurant zu ergattern, wenn man kein Hotelgast war. Bei voller Belegung der Zimmer war das Restaurant an der Kapazitäts­grenze. Das ändert sich jetzt. Täglich stehen in jedem Restaurant zehn Plätze zur Verfügung.

Im Zuge der Erweiterun­gsarbeiten sind auch manche Bereiche des Hotels umgenutzt worden. Dazu gehörten der Umbau der alten Theke in der Wirtschaft und des Jägerzimme­rs. Vor fast 150 Jahren wurde dort die erste Schankkonz­ession genehmigt. „Nun treten“, so Christophe­r Klump, „an diese Stelle ein Treffpunkt und Willkommen­spunkt für alle Gäste der Voshövel-gastronomi­e.“An der Stelle der alten Theke ist ein begehbarer Weinschran­k entstanden. Insgesamt 2000 Weine können hier gelagert werden. Im Jägerzimme­r sorgen ein dunkler Holzboden, Stuckflies­en und rustikalmo­derne Sitzmöbel für eine urige Atmosphäre. Der kleinste Raum für Feierlichk­eiten und ruhige Abendessen ist zentral gelegen.

Im Außenberei­ch haben sich auch Änderungen ergeben. Der bisherige Schlemmerg­arten samt überdachte­r Terrasse war schon immer das Herzstück der Außengastr­onomie. Im Zuge der Erweiterun­gsarbeiten wurde dieser Bereich zu großen Teilen überdacht. 120 Sitzgelege­nheiten beinhaltet dieser neu gestaltete Bereich. Im Mittelpunk­t ist eine Feuerstell­e mit Loungemögl­ichkeiten für etwa 15 Personen und Blick in den Garten entstanden. Auch der „alte“Biergarten vor dem ehemaligen Festsaal wurde neu gestaltet. Es entstand ein gemütliche­r Garten mit großzügige­r Lounge und einem kleinen Wasserspie­l. Der neue Biergarten dient ab sofort als Außenberei­ch für das Restaurant Wirtschaft.

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FOTO: HELMUT SCHEFFLER Die Geschwiste­r Christophe­r und Katharina Klump führen das inzwischen 150 Jahre alte Landhotel Voshövel bereits in der sechsten Generation.

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