Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Mailin Tenhagen sprintet knapp an Dm-bronze vorbei
(RP) Irgendwo zwischen vollauf zufrieden und ein wenig enttäuscht – die Gemütslage war für Mailin Tenhagen und ihren Trainer Roy Syb nur schwer in Worte zu fassen. Denn einerseits hatte sich das Leichtathletik-talent des Weseler TV bei den Deutschen Meisterschaften der U16 in Bremen über 300 Meter Hürden im Vergleich zu ihrer bisherigen Bestleistung um gut eine Sekunde gesteigert. Doch andererseits fehlten nur drei Hundertstel Sekunden zur Bronzemedaille. „Ich habe alles gegeben, bin aber natürlich etwas enttäuscht, dass es nicht zu Bronze gelangt hat“, so Tenhagen.
Die Allrounderin, die es im Fußball auch schon zur U-15-nationalspielerin gebracht hat, war mit der neuntbesten Zeit von 46,54 Sekunden zur DM angereist. Ursprünglich hatte Tenhagen als Ziel ausgegeben, einen der beiden Zeitendläufe zu erreichen. Und die Hürde nahm sie locker. Auf der ungeliebten Bahn eins feierte die 15-Jährige einen ungefährdeten Start-ziel-sieg in 45,53 Sekunden. „Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, dass es so glatt laufen würde“, stellte ihr Trainer überrascht fest.
Und ein wenig liebäugelte sie nach dem ersten Lauf schon mit Edelmetall in der bronzenen Ausführung. „Das könnte drin sein, aber dafür müsste ich schon eine Superzeit laufen“, so Tenhagen. Mit 45,49 Sekunden stellte sie dann erneut eine neue Bestmarke auf und lieferte sich ein Kopf-an-kopf-rennen mit Mara Sophie Schmitz (LG Idar-oberstein). „Am Ende war es hauchdünn, ich war quasi gleichauf mit Mara und ich hätte nicht sagen können, wer vorne lag“, so Tenhagen. Das Zielfoto brachte dann Aufschluss, die Konkurrentin war die berühmte Nasenlänge vorne.
„Dass Mailin hier Vierte geworden ist, ist eine Riesenüberraschung. Wir hatten die Hoffnung, dass sie vielleicht ins Finale kommen könnte. Aber so nah an eine Medaille, das ist unglaublich“, lobte Trainer Syb seinen Schützling.