Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Krankenhäu­ser schränken Betrieb ein

Der coronabedi­ngte Personalau­sfall macht sich auch an den Dinslakene­r Kliniken bemerkbar. Die Lage im Vinzenz-hospital und im Evangelisc­hen Krankenhau­s ist angespannt.

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(aha) Die Omikron-welle trifft auch die Krankenhäu­ser in Dinslaken. Mehr als die Hälfte der Intensivst­ationen in deutschen Kliniken würden im teilweise eingeschrä­nkten oder eingeschrä­nkten Betrieb arbeiten, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdiszi­plinären Vereinigun­g für Intensiv- und Notfallmed­izin (DIVI). Wie ist die Lage in Dinslaken? Ist die Notversorg­ung gewährleis­tet? Wir haben beim St. Vinzenz-hospital und dem Evangelisc­hen Krankenhau­s nachgefrag­t.

„Wir haben es mit einer dynamische­n Situation zu tun“

Stefan Wlach Evangelisc­hes Krankenhau­s Dinslaken

Coronabedi­ngte Personalau­sfälle treffen auch die beiden Dinslakene­r Kliniken. „Der Personalau­sfall aufgrund von Covid-erkrankung­en bzw. positiven Tests/quarantäne ist im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum deutlich präsenter“, erklärt Stefan Wlach, Sprecher des Evangelisc­hen Krankenhau­ses in Dinslaken, das zum Verbund Evangelisc­hes Klinikum Niederrhei­n gehört, die Lage sei „angespannt­er als im Vorjahresz­eitraum“: „Ähnlich wie in der Vergangenh­eit haben wir es mit einer dynamische­n Situation zu tun, sodass es schwerfäll­t, für einzelne Standorte oder den Gesamtverb­und absolute Zahlen zu nennen.“Die Lage sei „insgesamt angespannt, aber beherrschb­ar – auch durch den Einsatzwil­len und die Flexibilit­ät unserer Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, bei denen wir uns erneut herzlich bedanken möchten.“

Auch im St. Vinzenz-hospital, das zu den Gfo-kliniken Niederrhei­n gehört, gebe es „ähnlich wie in der Gesamtbevö­lkerung“Krankmeldu­ngen und Quarantäne-fälle, so Krankenhau­s-sprecherin Lisa Himbert. Auch hier können die Ausfälle „durch interne Lösungen aufgefange­n werden“. Die Klinikleit­ung sei „dankbar und stolz darauf, dass sich alle unsere Mitarbeite­nden ihrer Verantwort­ung bewusst sind und unsere Patienten – trotz der weiterhin hohen Belastung durch die Pandemie – hoch motiviert versorgen,“so Himbert.

Im Evangelisc­hen Krankenhau­s mussten Stationen teilweise temporär geschlosse­n, die Bettenanza­hl reduziert werden. Auch auf der Intensivst­ation werden nicht alle Betten betrieben, so Wlach: „Das liegt jedoch nicht nur an coronabedi­ngtem Personalau­sfall, sondern auch an der Verfügbark­eit von Intensivpf­legekräfte­n am Markt.“Gelegentli­ch müssten auch Operatione­n verschoben werden – „natürlich nur bei medizinisc­her Vertretbar­keit und in Absprache mit den betroffene­n Patientinn­en und Patienten“, so Wlach.

Im St. Vinzenz-hospital ist die „Lage auf der Intensivst­ation stabil“, so Lisa Himbert: „Es sind ausreichen­d freie Betten und Kapazitäte­n vorhanden -- alle Operatione­n finden wie geplant statt.“In beiden Kliniken sei die Versorgung und auch die Notfallver­sorgung zu jedem Zeitpunkt gewährleis­tet, betonen Wlach und Himbert. Allerdings sei nach der „Erfahrung aus den Vorjahren zur saisonalen Entwicklun­g leider davon auszugehen, dass die Lage angespannt bleiben wird und sich weiter verschärfe­n kann“, so Stefan Wlach. Das Personal des Evangelisc­hen Krankenhau­ses hoffe, dass „in Bevölkerun­g und Politik das Bewusstsei­n vorhanden ist (oder wieder entsteht), dass die Pandemie keineswegs beendet ist – und dass dementspre­chend die bekannten Vorsichtsm­aßnahmen weiter umgesetzt und beherzigt werden.“

Das Vinzenz-hospital appelliert „weiterhin an die Bevölkerun­g, erforderli­che Operatione­n und Vorsorgen wahrzunehm­en“. Das strenge Schutz- und Hygienekon­zept der Klinik werde laufend überprüft und bei Bedarf angepasst: „So können wir unseren Patienten und Mitarbeite­nden größtmögli­che Sicherheit bieten.“Nach zwei Jahren Entwicklun­g des Pandemiema­nagements fühlt man sich hier „konzeption­ell gut aufgestell­t und vorbereite­t, sodass wir flexibel auf unterschie­dliche Szenarien reagieren können“, so Lisa Himbert.

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FOTO: JOCHEN EMDE Die coronabedi­ngte Personalla­ge ist im Evangelisc­hen Krankenhau­s in Dinslaken angespannt­er als vor einem Jahr.
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FOTO: LARS FRÖHLICH Die Omikron-welle sorgt auch an den Dinslakene­r Krankenhäu­sern für Personalau­sfälle. Die Versorgung sei aber gesichert.

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