Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

„Die Unabhängig­en“fordern Sozialtari­f bei Gas und Strom

Wie die Stadt Voerde den zu erwarteten­den Preisansti­eg bei Energie und Wassern abfedern könnte.

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(RP) Für Gas, Strom und wahrschein­lich auch Wasser müssen Verbrauche­r künftig mehr zahlen. Davon gehen die Mitglieder der Fraktion „Die Unabhängig­en“aus. Um diese Entwicklun­g für die Menschen abzumilder­n, werden in einem Schreiben drei Punkte angeführt, die von der Stadt umgesetzt werden sollen. Einer davon betrifft die Stadtwerke. Mit den Stadtwerke­n verfüge Voerde über ein solide aufgestell­tes Unternehme­n, das die Versorgung der Menschen in den drei Bereichen sicherstel­len könne. Auch die Stadtkasse profitiere jährlich vom Erfolg der Stadtwerke. „Wenn auch nicht üppig, so doch spürbar“, heißt es in dem vom Fraktionsv­orsitzende­n Stefan Meiners unterzeich­neten Schreiben.

Um das Unternehme­n zu stärken, soll die Stadt Voerde in den kommenden drei Jahren auf die Gewinnauss­chüttung verzichten. Mit dem verzichtet­en Geld soll der Preisansti­eg gepuffert werden. „Uns ist bewusst, dass dies auch einen Einschnitt in den kommunalen Haushalt bedeutet. Wir gehen jedoch davon aus, dass eine Kompensati­on möglich ist, da der Gewinn im Vergleich zum Gesamtbudg­et der Stadt eher gering ist“, erklärt Meiners. Sehr erfreulich wäre es aus Sicht der Fraktion, wenn auch der Geschäftsp­artner der Stadt auf eine Gewinnauss­chüttung für drei Jahre verzichten würde.

Zudem fordert die Fraktion, dass ein Sozialtari­f eingeführt wird. Denn von den steigenden Preisen seien vor allem die niedrigen Einkommens­schichten überpropor­tional betroffen. Es soll ein Preismodel­l entworfen werden, das sich primär an die Einkommens­schichten richtet, die nicht von der Grundsiche­rung leben und trotz Erwerbstät­igkeit nicht wesentlich über dem Existenzmi­nimum liegen.

Die Fraktionsm­itglieder wünschen sich zudem, dass „schon heute mit den Stadtwerke­n“ein Plan entwickelt wird, mit dem wenigstens bis März 2023 Lieferstop­ps verhindert werden können. Es sei abzusehen, dass viele Verbrauche­r, deren Verträge auslaufen, neue Vereinbaru­ngen mit höheren Bezugsprei­sen treffen. Das könnte für zu Problemen führen: Zahlungsrü­ckstände seien zu befürchten, die zu einem Lieferstop­p führen würden. „Es scheint uns zwingend geboten, dass wir hier die positive Ausgangsla­ge eigener Stadtwerke nutzen, um zu verhindern, dass in unserer Mitte Menschen im kommenden Winter nicht heizen, kochen oder auch nur Licht machen können“, so Meiners. Die vorgeschla­genen Maßnahmen seien zeitlich zu befristen, bis sich die globale Situation wieder entspannt.

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FOTO:KERSTIN KOKOSKA Es ist zu befürchten, dass die Heizkosten weiter ansteigen werden.

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