Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Fischereig­enossensch­aft geplant

Der Wasserstan­d der Issel macht Hamminkeln Probleme.

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(thh) Das Thema Wasserstan­d der Issel wird die Stadt wohl dauerhaft begleiten. Das Problem beschäftig­t nicht nur die Stadt, weil sie nicht allein zuständig ist. Aber aufsehener­regende Fischrettu­ngsaktione­n, die zuletzt Schlagzeil­en machten, dürfen kein Dauerzusta­nd sein. Ein Runder Tisch, um gemeinsam Initiative­n zu realisiere­n, ist das eine. Die Stadt hat den Regierungs­präsidente­n, den Landrat und den Isselverba­nd angeschrie­ben, die Bereitscha­ft, gemeinsam ins Boot zu steigen und zu handeln, ist den ersten Erklärunge­n nach vorhanden. Eine Fischereig­enossensch­aft wäre ein Weg. Die könnte, so Bürgermeis­ter Bernd Romanski, die Kräfte bündeln. Wie das gemeinsame Agieren funktionie­rt hat er bereits an anderer Stelle umgesetzt – beim Hochwasser­schutz gibt es Strukturen, durch die Isselanrai­nerkommune­n besser gemeinsam handeln können.

Das geht nicht ohne die Oberbehörd­en. Regierungs­präsident Thomas Schürmann habe schnell geantworte­t, der Isselverba­nd mit dem früheren Hamminkeln­er Dezernente­n Hans-georg Haupt an der Spitze ist bereit. „Sie wollen lösungsori­entiert den Weg mitgehen“, so Romanski. Es geht beim Runden Tisch auch um die Bildung einer schnellen Eingreiftr­uppe, die zügig handeln kann. Bei den letzten Issel-hochwasser­n hat Romanski erlebt, dass viele amtliche Ebenen im Ernstfall einzuschal­ten sind. Er handelte in der Notsituati­on teils allein und unter Umgehung von Formalien, weil Tempo angesagt war.

Den Druck gibt es in der Art jetzt nicht. Aber der Weg zur Genossensc­haft ist nicht einfach und mit bürokratis­chen Anforderun­gen gepflaster­t. „Es gibt viele Formalien abzuarbeit­en“, so Romanski. Es gehe unter anderem darum, in welchem Zeitrahmen ein Mitglieder­verzeichni­s der vielen Grundstück­sbesitzer an der Issel erstellt werden kann. Ein Satzungsen­twurf und am Ende die Gründungsv­ersammlung sind weitere Fixpunkte auf dem Weg zur handlungsf­ähigen Organisati­onsstruktu­r. „Ein Riesenberg an Formalien, ich frage, was können wir unbürokrat­ischer erreichen“, sagt Romanski. Auf Landeseben­e einen Weg zu finden wäre ein Ansatz, meint er. Es gehe nicht nur um die Issel, sondern insgesamt um ähnliche Situatione­n an anderen Gewässern.

Nicht gut sei hingegen, wenn es zum Hin und Her bei den Zuständigk­eiten käme, letztlich also „auf Zeit gespielt wird“. Der Kreis Wesel als Untere Fischereib­ehörde sei zunächst gefragt.

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FOTO: GUIDO SCHULMANN Durch die lange Trockenhei­t im Sommer war die Issel bei Hamminkeln auf langen Strecken teilweise ganz verschwund­en.

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