Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Gutes tun und die Helfer unterstützen
Wenn Menschen Hilfe brauchen oder in Not sind, ist die Caritas zur Stelle. Wenn der Wohlfahrtsverband erkennt, dass sich irgendwo ein Problem abzeichnet, wird auch schon nach einer Lösung gesucht, um den Betroffenen das Leben etwas leichter zu machen.
Nun braucht die Caritas selbst Unterstützung. Denn deren einmal wöchentlich stattfindende Lebensmittelausgabe an Bedürftige wird so stark angenommen, dass die Nahrungsmittelspenden, die verteilt werden, inzwischen nicht mehr ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Kein Wunder, denn die explodierenden Kosten für Energie und die weiterhin steigenden Preise für Lebensmittel haben dazu geführt, dass bei etlichen Menschen, die finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet sind und jeden Euro zweimal umdrehen müssen, schon weit vor dem Monatsende Ebbe in der Haushaltskasse herrscht. Zudem nutzen zunehmend auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine die Möglichkeit, sich bei der Caritas eine Tüte mit Lebensmitteln abzuholen. Dass die Caritas nun um weitere Spenden bittet, ist nur allzu verständlich. Denn jedes Hilfsangebot aus eigener Tasche zu finanzieren, ist der Caritas nicht möglich. Geld umzuschichten ist auch keine Lösung, da dies Einschränkungen in anderen Bereichen zur Folge hätte. Somit setzt der Verband auf die Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit anderer Menschen, bittet sie, Lebensmittel zu spenden.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen ist leider davon auszugehen, dass die länger gewordenen Schlangen an der Lebensmittelausgabe kein kurzfristiges Phänomen, sondern ein längerfristig anhaltender Zustand sein werden. Davon betroffen sind alle Gruppen, junge und zunehmend alte Menschen, Alleinstehende, Alleinerziehende, aber auch Familien. Wer heute noch mit dem Haushaltsgeld über die Runden kommt, der kann nach der nächsten Preisexplosion schon zu denjenigen gehören, die froh und glücklich sind, wenn sie dank gespendeter Lebensmittel nicht hungern müssen. Deshalb sollte der Appell an die Spendenbereitschaft nicht ungehört verhallen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende. Heinz Schild