Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Gutes tun und die Helfer unterstütz­en

- Ihre Meinung? Schreiben Sie mir eine E-mail: heinz. schild@rheinische­post.de

Wenn Menschen Hilfe brauchen oder in Not sind, ist die Caritas zur Stelle. Wenn der Wohlfahrts­verband erkennt, dass sich irgendwo ein Problem abzeichnet, wird auch schon nach einer Lösung gesucht, um den Betroffene­n das Leben etwas leichter zu machen.

Nun braucht die Caritas selbst Unterstütz­ung. Denn deren einmal wöchentlic­h stattfinde­nde Lebensmitt­elausgabe an Bedürftige wird so stark angenommen, dass die Nahrungsmi­ttelspende­n, die verteilt werden, inzwischen nicht mehr ausreichen, um die Nachfrage zu decken. Kein Wunder, denn die explodiere­nden Kosten für Energie und die weiterhin steigenden Preise für Lebensmitt­el haben dazu geführt, dass bei etlichen Menschen, die finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet sind und jeden Euro zweimal umdrehen müssen, schon weit vor dem Monatsende Ebbe in der Haushaltsk­asse herrscht. Zudem nutzen zunehmend auch Kriegsflüc­htlinge aus der Ukraine die Möglichkei­t, sich bei der Caritas eine Tüte mit Lebensmitt­eln abzuholen. Dass die Caritas nun um weitere Spenden bittet, ist nur allzu verständli­ch. Denn jedes Hilfsangeb­ot aus eigener Tasche zu finanziere­n, ist der Caritas nicht möglich. Geld umzuschich­ten ist auch keine Lösung, da dies Einschränk­ungen in anderen Bereichen zur Folge hätte. Somit setzt der Verband auf die Hilfsberei­tschaft und Großzügigk­eit anderer Menschen, bittet sie, Lebensmitt­el zu spenden.

Aufgrund der aktuellen Entwicklun­gen ist leider davon auszugehen, dass die länger gewordenen Schlangen an der Lebensmitt­elausgabe kein kurzfristi­ges Phänomen, sondern ein längerfris­tig anhaltende­r Zustand sein werden. Davon betroffen sind alle Gruppen, junge und zunehmend alte Menschen, Alleinsteh­ende, Alleinerzi­ehende, aber auch Familien. Wer heute noch mit dem Haushaltsg­eld über die Runden kommt, der kann nach der nächsten Preisexplo­sion schon zu denjenigen gehören, die froh und glücklich sind, wenn sie dank gespendete­r Lebensmitt­el nicht hungern müssen. Deshalb sollte der Appell an die Spendenber­eitschaft nicht ungehört verhallen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende. Heinz Schild

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