Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Zum Weltbienentag deckt Stauden Becker den Tisch
(aha) Am heutigen Samstag ist Weltbienentag. Zur Feier des Tages ist bei Stauden Becker der Tisch für Maja & Co reich gedeckt: ein ganzer Tisch voller bienenfreundlicher Pflanzen wie etwa Salbei und Schafgarbe steht bereit. Der Dinslakener Staudenproduzent vertreibt zudem eine eigene Wildstaudenserie: Die „Insektenmahlzeit“bietet Bienen, aber auch anderen Flug- und Krabbeltierchen wichtige Nahrung. Denn seit 1989 hat die Masse der Insekten laut Nabu um 80 Prozent abgenommen.
Auf die „Heimische Kartäusernelke“etwa fliegen besonders Zitronenfalter, auf die „Heimische Nachtviole“Aurorafalter, die „Heimische Glockenblume“ist ein Leckerchen für die „Glockenblumen-scherenbiene“. 28 verschiedene Stauden kultiviert die Gärtnerei für die Reihe „Insektenmahlzeit“. Der Start war im vergangenen Jahr. Im Gärtnerei-eigenen Verkaufsbereich – der in diesem Frühjahr übrigens umgebaut und durch einen überdachten Bereich etwa für Gemüsepflanzen erweitert wurde – fragen viele Kunden explizit nach den Wildstauden, im Großhandel ist die Nachfrage noch ausbaufähig, sagt Inhaber Martin Becker. Aber die Stadt Dortmund beispielsweise habe jüngst Wildstauden geordert. Die Pflanzen haben den Vorteil, dass sie nicht nur für eine Vielzahl von Insekten Nahrung bieten – sondern auch klimaresistent sind. Bis auf wenige Ausnahmen wie etwa – der
Name verrät es schon – die Sumpfdotterblume kommen die Wildstauden laut Becker mit Trockenheit klar. Informationen zu den Standort- und Lichtbedingungen aber auch zu den Insekten, die die Pflanzen anziehen, sind auf eigens entwickelten Etiketten vermerkt. Die Gärtnerei hat sich dazu extra von einem Insektenfachmann beraten lassen.
Neben der „Insektenmahlzeit“produziert und vertreibt Becker in Kooperation mit dem Nabu Niederrhein auch eine Reihe Stauden aus autochthonem Saatgut – also Saatgut, das exakt aus dieser Region stammt. Die Pflanzen bieten Nahrung für wählerische Insekten – so solche, die auf bestimmte Pflanzen spezialisiert sind. Wenn solche Arten aussterben, fehlen sie nicht nur als Bestäuber von 80 Prozent aller Wildpflanzen sondern auch als Filtrierer und Bodenverbesserer, die das Wasser sauber halten und den Boden durchlüften, sondern auch als Nahrungsquelle etwa für Vögel, so der Nabu Niederrhein, der die 30 Stauden unter dem Oberbegriff „Das kleinste Insektenschutzgebiet Deutschlands“führt.